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Muslim beim Gebet im indischen Srinagar an diesem Freitag Muslim beim Gebet im indischen Srinagar an diesem Freitag 

Vatikan schreibt zum Ramadan an Muslime

Der Vatikan hat den Muslimen in aller Welt, wie üblich, zu ihrem Fastenmonat Ramadan geschrieben. In einer Botschaft verurteilt der Päpstliche Dialograt gleichzeitig die jüngsten Angriffe auf Kirchen, Moscheen und Synagogen.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Der Text aus dem Vatikan erinnert an das „Dokument zur universellen Geschwisterlichkeit aller Menschen“, das Papst Franziskus und der ägyptische Großimam Ahmed al-Tayyib vor einem Jahr in Abu Dhabi unterzeichnet haben. Darin heißt es:

„Der Schutz der Gottesdienststätten – Tempel, Kirchen und Moscheen – ist eine von den Religionen, den menschlichen Werten, den Gesetzen und den internationalen Konventionen gewährleistete Verpflichtung. Jeder Versuch, die Gottesdienststätten anzugreifen oder sie durch Attentate oder Explosionen oder Zerstörungen zu bedrohen, ist eine Abweichung von den Lehren der Religionen sowie eine klare Verletzung des Völkerrechts.“

In der offiziellen englischen Fassung des Dokuments wird „Tempel“ ausdrücklich mit „Synagogen“ übersetzt.

Zum Nachhören

„Diesmal eine mehr innerliche Dimension

„Ich glaube, der Ramadan hat dieses Jahr für Muslime eine mehr innerliche Dimension, weil der gemeinschaftliche Aspekt nicht gefeiert werden kann.“ Das sagt im Interview mit Radio Vatikan Kardinal Miguel Àngel Ayuso Guixot, Präsident des Dialogrates.

„Darum hoffe ich, dass Christen und Muslime in einem Geist der Geschwisterlichkeit dieses Jahr besondere Solidarität mit anderen Menschen fühlen, die (von der Corona-Krise) hart getroffen werden. Und dass sie den allmächtigen und barmherzigen Gott um Schutz für jeden Menschen bitten, damit diese schwierigen Momente überwunden werden können.“

„Für eine Ansteckung durch Hoffnung“

Die großen Religionen haben, davon ist der Spanier überzeugt, angesichts von Corona eine gemeinsame Botschaft. „Wir können, wie Papst Franziskus es genannt hat, für eine ‚Ansteckung durch Hoffnung‘ sorgen. Wir können als religiöse Führer Einheit, Solidarität und Geschwisterlichkeit fördern, damit wir aus diesem Moment alle besser herauskommen, als wir hineingegangen sind. Wir können unseren Gesellschaften helfen, die Dinge neu zu justieren, damit nicht mehr alles nur den Gesetzen der Wirtschaft und des Profits folgt.“

Muslime rund um den Globus begehen ihren Fastenmonat in diesem Jahr seit dem 24. April. Am 24. Mai endet der Ramadan mit dem ‘Id al-fitr, dem Opferfest.

(vatican news – sk)
 

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01. Mai 2020, 12:01