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Die Omar-Moschee in Berlin-Kreuzberg Die Omar-Moschee in Berlin-Kreuzberg 

Ramadan-Botschaften an Muslime: Gemeinsam gegen Gewalt

Zum Auftakt des muslimischen Fastenmonats Ramadan haben Vertreter aus Politik und Kirche Grußbotschaften an die Muslime gesendet. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz rief zu Solidarität unter den Religionen auf. In seiner am Donnerstag veröffentlichten Grußbotschaft an die Muslime in Deutschland mahnte Bischof Georg Bätzing an, gemeinsam gegen Extremismus und Rassismus vorzugehen.

Bätzing bedauerte, dass viele Muslime aufgrund der Corona-Pandemie den vertrauten Ablauf der Tradition des Fastenbrechens in veränderter Form erleben würden. „Für uns Christen haben die durch die Corona-Krise verursachten Einschränkungen gerade während des Osterfestes schmerzlichen Verzicht bedeutet. Nun müssen auch Sie, liebe muslimische Gläubige, sich während des Ramadans einer ungewohnten und belastenden Situation stellen“, so der Limburger Bischof.

Für ein friedliches Zusammenleben

In seiner Botschaft spricht der Vorsitzende überdies Beeinträchtigungen des religiösen Lebens durch Anschläge und Anfeindungen an. Moscheen, Synagogen und Kirchen seien weltweit zu Zielen des Terrors geworden. Auch in Deutschland hätten Extremisten und Rassisten Orte der Gottesverehrung angegriffen, um Angst und Schrecken zu verbreiten und das friedliche Zusammenleben der Gläubigen der verschiedenen Religionen zu untergraben.

Ramadan: eine Zeit der Hinwendung zu den Bedürftigen

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, der Ramadan sei eine Zeit des Innehaltens und der Hinwendung zu anderen Menschen, besonders zu Bedürftigen. „Zugleich steht das abendliche Fastenbrechen auch immer für die Begegnung mit Menschen anderer Religionen, ein wichtiges Zeichen, das unseren Zusammenhalt und unsere Zusammengehörigkeit als Gesellschaft in besonderer Weise zum Ausdruck bringt“, so Merkel.

„Diese Zeit bietet in unserer schnelllebigen Welt eine Möglichkeit, sich mit sich selbst und den Mitmenschen auseinanderzusetzen, wie es im Alltag sonst kaum möglich ist", erklärte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Uwe Becker. „Gleichzeitig weist diese Tradition auch auf ein gemeinsames Element der monotheistischen Weltreligionen hin und macht deutlich, dass wir uns öfter mit den verbindenden Elementen unserer Kulturen und Traditionen beschäftigen sollten, als mit der Frage, was uns trennt."

Der Ramadan, eine der fünf zentralen Säulen der islamischen Religion, beginnt in diesem Jahr in Deutschland am 24. April und dauert bis zum 23. Mai.

(kna-gs)
 

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24. April 2020, 10:50