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Besucher eines Museums in Hiroshima betrachten ein Foto, das die atomare Verwüstung von 1945 dokumentiert Besucher eines Museums in Hiroshima betrachten ein Foto, das die atomare Verwüstung von 1945 dokumentiert 

Vatikan/UNO: Atomwaffen ohne Aufschub abschaffen

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat die Staatengemeinschaft dazu aufgerufen, sich umgehend und stärker als bislang für weltweite nukleare Abrüstung einzusetzen. Dazu gehöre auch das Verbot von Kernwaffentests, sagte Parolin am Mittwoch in New York. Die Japanreise des Papstes im November sei Signal für das Ziel einer atomwaffenfreien Welt, so der Kurienkardinal.

Parolin äußerte sich am Mittwochabend bei einer UNO-Versammlung anlässlich des Welttages zur Beseitigung von Atomwaffen am 26. September. Die Staatengemeinschaft müsse diejenigen Staaten, die noch Atomwaffen besitzen und testen, dazu drängen, „jetzt“ und ohne Aufschub weitere Schritte auf dem Weg einer Abschaffung dieser Waffen zu gehen.

Der 1996 angenommene Kernwaffenteststopp-Vertrag (CTBT) müsse „so schnell wie möglich“ von allen Staaten umgesetzt werden, appellierte der Vatikanvertreter. Der Vertrag ist nach Ansicht des Vatikan ebenso wie das Abkommen über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Welt ohne Atomwaffen. Der CTBT-Vertrag verbietet die Durchführung jeder Art von Kernwaffenexplosion sowohl für zivile wie militärische Zwecke und muss noch von Ägypten, China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und den USA ratifiziert werden, um in Kraft treten zu können.

Nahost und Korea als Brennpunkte


Dem Vatikan bereite vor allem die gespannte Lage im Nahen Osten und in Korea Sorgen, so Parolin. Die Staatengemeinschaft müsse auf eine Deeskalation in diesen Weltregionen hinwirken. Auch rief der Vatikanvertreter die USA und Russland dazu auf, das bis 2020 getroffene Abrüstungsabkommen „New-START“ fortzuführen und auch die Gespräche über die Vernichtung von Mittelstreckenraketen wieder aufzunehmen. Diesen so genannten INF-Abrüstungsvertrag hatten die USA und Russland am 2. August diesen Jahres für beendet erklärt.

Kardinal Pietro Parolin erteilte in seiner Rede auch dem Besitz von Massenvernichtungswaffen zu defensiven Zwecken eine Absage. Massenvernichtungswaffen, „insbesondere Nuklearwaffen“, schafften „nichts anderes als ein falsches Gefühl der Sicherheit“ und könnten keine Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens sein. Allein der Vertrauensaufbau, die Solidarität sowie ein „ehrlicher und effektiver Dialog“ der Staaten könnten zur weltweiten Abrüstung und letztlich zum Frieden beitragen.

Papst im November in Japan

Dem Ziel einer atomwaffenfreien Welt sei auch die Papstreise nach Hiroshima und Nagasaki verpflichtet, kündigte er weiter an. Papst Franziskus werde in Japan „den eindringlichsten Aufruf für eine totale Abschaffung von Nuklearwaffen“ machen.

(vatican news – pr)
 

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27. September 2019, 10:57