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Im Sebastopol-Hospital in Reims wird Vincent Lambert versorgt Im Sebastopol-Hospital in Reims wird Vincent Lambert versorgt 

Vatikanbehörde äußert sich zum Fall Lambert

In der Kontroverse um den französischen Komapatienten Vincent Lambert hat sich der Vatikan offiziell zu Wort gemeldet und für eine Fortsetzung der Ernährung plädiert. Ein Abbruch der Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit würde eine „schwere Verletzung der Personenwürde“ darstellen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben und der Päpstlichen Akademie für das Leben.

Der „vegetative Status“ eines Komapatienten beeinträchtige weder dessen Menschenwürde noch seine Grundrechte auf Leben und elementare Betreuung. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr stellten in keinem Fall die Fortsetzung einer aussichtslosen Therapie dar, solange der Organismus die Stoffe aufnehmen könne und die Person dadurch keine unerträglichen Schmerzen oder Schädigungen erleide, so die Ethik-Fachstellen des Vatikan. Umgekehrt sei die Aussetzung einer solchen Pflege als ein Im-Stich-Lassen des Kranken zu sehen, heißt es weiter.

Unterzeichnet ist die Erklärung von Kardinal Kevin Farrell, dessen Behörde für lebensethische Fragen zuständig ist, und von Kurienerzbischof Vincenzo Paglia als Präsident der ebenfalls mit bioethischen Themen befassten päpstlichen Akademie für das Leben.

Tauziehen um das Leben des Patienten

Der 42-jährige Lambert liegt seit einem Motorradunfall 2008 in einer Art Wachkoma. Ein französisches Ärzteteam hatte entsprechend dem Wunsch seiner Ehefrau entschieden, die künstliche Ernährung von Lambert am Montag zu beenden. Nach dem Widerspruch der katholischen Eltern entschied hingegen am Montagabend ein Pariser Gericht, dass die Versorgung wieder aufgenommen werden müsse, bis der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen sich geäußert habe.

Papst Franziskus hatte am Montag einen Tweet abgesetzt, mit er indirekt auf den Fall einging. „Wir beten für Menschen, die mit schweren Gebrechen leben. Bewahren wir das Leben, die Gabe Gottes, vom Anfang bis zum natürlichen Ende“, schrieb das Kirchenoberhaupt an dem Tag, an dem die künstliche Ernährung des Patienten abgebrochen werden sollte. Man dürfe „der Wegwerfkultur keinen Raum“ geben, hieß es dort weiter.

(pm/kna - cs)

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21. Mai 2019, 16:13