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Kardinal Koch: Intrigen zu haben, ist kein Privileg des Vatikans

Die Aufgabe des Papstes ist nicht leicht, sagt Kurienkardinal Kurt Koch im Interview mit der NZZ am Sonntag. Der Papst müsse eine klare Führung wahrnehmen, ohne andere zu übergehen.

Er war lange genug Bischof in der Schweiz, um dies sagen zu können, so Kardinal Koch, der im Vatikan für die Ökumene zuständig ist. Es sei zudem nicht so einfach, die Verantwortung in einer Weltkirche von heute wahrzunehmen. Es gebe in der römischen Kurie kein Komplott gegen den Papst. „Gewiss gibt es bei einzelnen Fragen verschiedene Meinungen. Doch ich denke, dass die meisten in der Kurie ihre Verantwortung loyal und im Dienst der Kirche und des Papstes wahrnehmen“, so der Schweizer Kurienkardinal.

Er selber könne sich nicht vorstellen, nächster Papst zu werden. „Ich bin überzeugt, dass der Heilige Geist eine viel bessere Fantasie hat“, sagte der ehemalige Bischof von Basel der „Neuen Zürcher Zeitung“. Er sei er froh gewesen, dass mit Franziskus die Wahl von Europa weg nach Lateinamerika geführt habe, so der Geistliche, der den Päpstlichen Einheitsrat leitet. „Danach sollte man nicht wieder nach Europa zurück - und schon gar nicht in die Schweiz.“

„Kein Komplott gegen Franziskus“

Das Konklave, das den Papst wählt, sei „eher eine Gebetsversammlung“, so Koch. Nachdem alle Kardinäle betend in die Sixtinische Kapelle eingezogen seien, gehe jeder vor jedem Wahlgang nach vorne zum Altar, wo das Jüngste Gericht dargestellt ist. Dort verspreche jeder, jenen zum Papst zu wählen, den er aus eigenem Gewissen für den besten Kandidaten halte.

(nzz/kna – sk)

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09. Dezember 2018, 15:04