Suche

Papst Franziskus Papst Franziskus  (AFP or licensors)

Papst: „Mehr Heimat statt Markt“

Zu mehr Gebet und Geschwisterlichkeit in der Fastenzeit hat Franziskus am Sonntag aufgerufen. Es gehe darum, „in uns und um uns herum mehr Heimat und weniger Markt zu schaffen“, formulierte er in seiner Katechese beim Angelus.

Franziskus ging dabei von Jesu Vertreibung der Händler aus dem Tempel aus, von der das Johannesevangelium erzählt (Joh 2, 13-25). Jesus vertrieb die Verkäufer, stieß die Stände der Geldwechsler um und ermahnte alle mit den Worten: „Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Marktplatz“ (V. 16).

Tempel als Markt?

Papst Franziskus ging auf den Gegensatz zwischen Haus und Markt ein, auf „zwei verschiedene Arten, vor dem Herrn zu stehen“. Im als Markt verstandenen Tempel kaufe man ein Lamm und verzehre es, im als Heim verstandenen Gotteshaus passiere das Gegenteil: Man suche Gott, die Einheit mit dem Herrn und den Brüdern, „um Freud und Leid zu teilen“, formulierte der Papst: „Auf dem Markt spielt man mit dem Preis, zu Hause rechnet man nicht; auf dem Markt sucht man seine eigenen Interessen, zu Hause gibt man umsonst“.

Hier zum Hören

Gemeinschaft, Nähe

Jesus habe nicht akzeptiert, dass der Markt im Tempel das Heim im Tempel ersetze, fuhr Franziskus fort: „Er akzeptiert nicht, dass die Beziehung zu Gott distanziert und kommerziell statt eng und vertraut ist. Er akzeptiert nicht, dass Verkaufsschalter den Platz des Familientisches einnehmen, Preise den der Umarmungen und Münzen den der Zärtlichkeiten.“ Denn dies schaffe eine „Barriere zwischen Gott und Mensch und zwischen Bruder und Bruder“. Christus sei hingegen Christus gekommen, um Gemeinschaft, Barmherzigkeit, Vergebung und Nähe zu bringen.

Davon ausgehend rief der Papst seine Zuhörer dazu auf, „in uns und um uns herum mehr Heimat und weniger Markt“ zu schaffen: „Zuallererst Gott gegenüber. - Indem wir viel beten, wie Kinder, die unermüdlich und vertrauensvoll an die Tür des Vaters klopfen, und nicht als geizige und misstrauische Kaufleute. Und dann, indem wir die Brüderlichkeit verbreiten - wir brauchen viel Geschwisterlichkeit!“ Allzu oft herrschten dagegen Kälte, Vereinzelung und Schweigen vor, klagte Franziskus.

„Wie sieht mein Gebet aus? Ist es ein Preis, der zu zahlen ist, oder ist es eine Zeit der zuversichtlichen Hingabe, in der ich nicht auf die Uhr schaue? Und wie sind meine Beziehungen zu anderen? Kann ich geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten? Weiß ich, wie ich den ersten Schritt tun kann, um die Mauern des Schweigens und die Leeren der Distanz zu überwinden?“

Es gelte uns selbst zu fragen, wie wir beten, wie unsere Beziehungen zu anderen Menschen aussähen, ob wir bereit wären, unentgeltlich zu geben, zu verzeihen und geschwisterlich aufzutreten: „Diese Fragen müssen wir uns selbst stellen“, so der Papst: „Möge Maria uns helfen, bei Gott ,heimisch‘ zu werden, bei uns selbst und um uns herum.“

(vatican news - pr)

 


 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

03. März 2024, 13:18