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Der Petersplatz beim Angelus an diesem Sonntag Der Petersplatz beim Angelus an diesem Sonntag  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

„Der Glaube ist eine Begegnung“

„Der Glaube ist keine Theorie, sondern eine Begegnung: Er bedeutet zu sehen, wo der Herr wohnt, und bei ihm zu bleiben.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Sonntag bei seinem Angelusgebet am Petersplatz in Rom.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Er bezog sich dabei auf das Johannesevangelium, das die Begegnung Jesu mit den ersten Jüngern schildert (vgl. Joh 1,35-42). Sie fragen ‚Wo wohnst du?‘, und er antwortet knapp ‚Kommt und seht‘. „Diese Szene lädt uns ein, uns an unsere erste Begegnung mit Jesus zu erinnern - jeder von uns hatte so eine erste Begegnung mit Jesus... erinnern wir uns daran! -, dann die Freude an der Nachfolge zu erneuern und uns zu fragen: Was bedeutet es, Jünger des Herrn zu sein?“

Es bedeute, so antwortete der Papst gleich selbst auf die Frage, dass man zunächst einmal den Herrn suche. „Der Herr will keine Proselyten, er will keine oberflächlichen ‚Anhänger‘, sondern Menschen, die sich selbst hinterfragen und sich von seinem Wort herausfordern lassen. Um daher ein Jünger Jesu zu sein, muss man ihn also zuerst suchen, dann ein offenes Herz haben, auf der Suche sein, nicht gesättigt oder zufrieden.“

„Der Herr will keine Proselyten“

Wichtig sei, zweitens, das Verweilen beim Herrn, fuhr Franziskus fort. Es gehe nicht darum, „Neuigkeiten oder Informationen über Gott“ zu sammeln, sondern darum, „bei ihm zu sein, bei ihm zu bleiben“. Und drittens gehe es dann um den Aufbruch, um die Verkündigung. „Ihre Herzen waren so voller Freude, dass sie sofort das Bedürfnis verspürten, das Geschenk, das sie erhalten hatten, weiterzugeben. Einer der beiden, Andreas, beeilt sich sogar, es seinem Bruder Petrus mitzuteilen, und führt ihn zu Jesus... Brüder und Schwestern, auch wir erinnern uns heute an unsere erste Begegnung mit dem Herrn... Wann bin ich dem Herrn begegnet? Wann hat er an mein Herz gerührt?“

„Sind wir noch Jünger aus Liebe?“

Der Papst schloss seine Überlegungen, wie er dies häufig tut, mit der Skizze einer Gewissenserforschung. „Wir fragen uns: Sind wir noch Jünger aus Liebe, suchen wir den Herrn, oder haben wir uns in einem Glauben der Gewohnheiten eingerichtet? Verweilen wir mit ihm im Gebet, wissen wir, wie wir mit ihm schweigen können? ... Und schließlich, haben wir das Bedürfnis, diese Schönheit der Begegnung mit dem Herrn anderen mitzuteilen und zu verkünden?“

(vatican news – sk)

Radio Vatikan: Glaube ist eine Begegnung, sagt der Papst beim Angelus

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14. Januar 2024, 12:16

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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