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Papst umarmt Migrant Pato: Ich habe viel für deine Familie gebetet

Franziskus hat den Migranten Mbengue Nyimbilo Crepin, gemeinhin Pato genannt, in Privataudienz empfangen. Der 30-jährige Kameruner hat Ende Juli seine Frau Matyla und seine 6-jährige Tochter Marie verloren, die in der Wüste zwischen Tunesien und Libyen an Hunger, Hitze und Durst gestorben sind.

Alessandro Di Bussolo und Michele Raviart - Vatikanstadt

Er habe angesichts des Fotos der beiden Opfer sehr intensiv gebetet, so der Papst zu dem jungen Mann, der bei den Worten des Papstes in Tränen ausbrach. Begleitet wurde er bei dem rund einstündigen Treffen in der Residenz Casa Santa Marta von Mattia Ferrari, Kaplan von „Mediterranea Saving Humans“, und Kardinal Michael Czerny, Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, neben einigen anderen Migranten und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen, die dafür gesorgt haben, dass Pato nach Italien kommen konnte.

Pato verlor im Juli dieses Jahres seine Frau und seine 6-jährige Tochter, nachdem die Familie von den tunesischen Behörden angehalten und in die Wüste zwischen Libyen und Tunesien zurückgebracht worden war. Ergriffen von seiner Geschichte, hörte der Papst Pato zu, der Worte der Dankbarkeit für das Treffen fand, aber auch Beispiel ist für die schmerzliche Geschichte Tausender von Menschen ist, die bei dem Versuch, Europa zu erreichen, leiden. David aus dem Südsudan, der an der Seite von Gefangenen in einem Lager in Nordafrika arbeitete, dankte dem Papst für seine Ermutigung und seine Worte zugunsten der Migranten: „Ihr gebt uns nicht nur einen Traum, ihr nehmt uns auch konkret auf.“

Pato mit seiner Frau und Tochter
Pato mit seiner Frau und Tochter

Franziskus' Gebet für Migranten und diejenigen, die für sie arbeiten

In seiner Begrüßung dankte Franziskus den Anwesenden für ihr Engagement und erinnerte an das Privileg, an Orten geboren zu sein, an denen man studieren und arbeiten kann: „Das Privileg beinhaltet aber eine Bringschuld“, fügte er an. „Was ihr tut, sollte keine Wahl sein, es ist eine Pflicht für uns alle.“

Bevor er sich verabschiedete, betete der Papst für die Anwesenden und bat den Herrn, über diejenigen zu wachen, die „für andere arbeiten“. In seinem Gebet nahm er auch diejenigen auf, die nicht kommen konnten und diejenigen in den Internierungslagern und „die vielen, vielen, die leiden“.

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Kaplan Mattia erzählte im Nachhinein gegenüber Radio Vatikan, wie bewegt Pato, ein Katholik, der jetzt in einem Aufnahmezentrum in Italien lebt, war, als er den Segen von Papst Franziskus erhielt, der seine Hand lange auf den Kopf des jungen Witwers legte. „Pato dankte ihm für die Nähe, die der Papst immer für die Migranten bekundet“, fügte er hinzu. Er habe dem Papst gesagt, dass in dem großen Schmerz, den er in sich trage, „seine Zärtlichkeit zu spüren ein Geschenk Gottes sei“.

Der 30-jährige Kameruner, der darauf wartet, die Papiere für seinen Asylantrag zu erhalten, hat seine Frau und seine Tochter in der Wüste verloren, als er mit ihnen versuchte, von Libyen nach Tunesien zu gelangen, nachdem er viermal vergeblich den Weg über das Mittelmeer angetreten hatte. Franziskus hatte Ende Juli bei einem weiteren Treffen mit Mattia Ferrari und dem kamerunischen Migranten Bentolo von dem Tod von Matyla und Marie erfahren. Damals zeigten sie dem betroffenen Papst ein Foto von den beiden, das im Internet kursierte.

(vatican news – mg)

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

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18. November 2023, 10:38