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Junge Leute bei der Summer School von EoF im vergangenen Jahr Junge Leute bei der Summer School von EoF im vergangenen Jahr 

#EoF: Papst zeigt Weg zu inklusiver und solidarischer Wirtschaft auf

Sie sollten die Gesellschaft verändern, um sie inklusiv und gerecht zu machen: Dazu ermuntert Papst die jungen Wirtschaftsexperten, die an dem jährlichen Treffen „Economy of Francesco“ teilnehmen. In diesem Jahr wird die Begegnung online abgehalten.

Es handelt sich bereits um das vierte Treffen der Bewegung, die sich normalerweise in Assisi trifft. In diesem Jahr fand das Treffen sowohl in reduzierter Präsenz als auch online statt. In seiner Botschaft an die jungen Wirtschaftswissenschaftler und Finanzexperten, die sich der Bewegung „Economy of Francesco“ angeschlossen haben, um eine Wirtschaft aufzubauen, die niemanden zurücklässt, spricht Papst Franziskus die Widersprüche und unterschiedlichen Perspektiven bei der Neugestaltung des wirtschaftlichen Umfeldes an.

Einheit von Gegensätzen

Indem er auf das Konzept der „coincidentia oppositorum“, der Einheit der Gegensätze, zurückgreift, reflektiert der Papst zunächst über die Tatsache, dass die Realität oft aus gegensätzlichen Kräften besteht, wie zum Beispiel groß und klein, Gnade und Freiheit, Gerechtigkeit und Liebe.

Doch anstatt sich für eine radikale Lösung zu entscheiden und die eine Seite zugunsten der anderen zu eliminieren, plädiert er dafür, die Synthese zu suchen, eine höhere Ebene, auf der die Spannung bestehen bleibt. Dieser Gedanke, so Franziskus, fordere uns heraus, angesichts der wirtschaftlichen Widersprüche eine gemeinsame Basis zu finden. In einer Welt, in der die Ungleichheiten zunehmen, rufe dieser Ansatz zu Ausgewogenheit, Zusammenarbeit und der Erkenntnis auf, dass beide Seiten zum Wohle der Allgemeinheit koexistieren können.

Aufruf zur Inklusion

Der Papst fordert die jungen Wirtschaftswissenschaftler auf, ihre Perspektiven zu erweitern und Raum für unterschiedliche Stimmen zu schaffen, insbesondere für solche, die lange Zeit ausgeschlossen waren. In diesem Zusammenhang betont er, wie wichtig es sei, die Ansichten von Frauen und Randgruppen zu würdigen.

Ihre einzigartigen Einsichten, so stellt er fest, können unseren Blick von materiellen Besitztümern auf sinnvolle Beziehungen, von der Anhäufung von Reichtum auf eine gerechte Verteilung und von der Abstraktion auf greifbare Realitäten lenken. In der Wirtschaftstheorie und -praxis erfordere dies einen tiefgreifenden Wandel hin zur Inklusion, bei dem alle Stimmen gewürdigt und gehört werden.

Die „Ökonomie des Weges“

Ausgehend von den Erfahrungen Jesu und seiner Jünger betont Papst Franziskus in seiner Botschaft die Bedeutung der „Ökonomie des Weges“. Dieses Konzept, so erklärt er, stelle das Vertrauen, die Verletzlichkeit und die Abhängigkeit von anderen auf dem Weg in den Vordergrund und erinnere uns daran, dass die Wirtschaft nicht isoliert ist, sondern sich mit anderen Disziplinen überschneidet und praktisches., tatkräftiges Engagement erfordert. So wie die Reise eines Pilgers von Herausforderungen und Staub geprägt ist, so ist es nach Ansicht des Papstes notwendig, sich beim Streben nach dem Gemeinwohl die Hände schmutzig zu machen. Ein Pilgerweg, so fügt er hinzu, ist auch eine Ermutigung, Friedensstifter zu sein und sich für Gerechtigkeit im wirtschaftlichen Bereich einzusetzen.

Geduld und Beharrlichkeit

Es sei jedoch ebenfalls klar, so der Papst abschließend, dass der Wandel Zeit braucht und Einfallsreichtum erfordert. Zwar könne es Schwierigkeiten dabei geben, neue wirtschaftliche Ansätze sofort in bestehende Systeme zu integrieren, aber das sollte uns nicht abschrecken.

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07. Oktober 2023, 10:20