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Papst Franziskus Papst Franziskus  (AFP or licensors)

Papst: Gottes Gnade rettet uns vor innerer Verderbnis

Der christliche Glaube ist ein Ringen, ein innerer Kampf, um die Versuchung zu überwinden, sich in unserem Ego zu verschließen und uns von der Liebe eines Vaters bestärken zu lassen, der unser Glück will. Das schreibt Papst Franziskus in einem Vorwort zu einem neuen Vatikan-Buch mit bisher unveröffentlichten Texten von Jorge Mario Bergoglio.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Es sei ein schöner Kampf, „denn wenn wir dem Herrn den Sieg überlassen, jubelt unser Herz in Fülle und unser Dasein wird von einem Strahl der Unendlichkeit erhellt“. Das hebt Franziskus im Vorwort zu dem neuen Buch über die Gnade Gottes hervor. Titel des Werkes auf Deutsch:  „Heilige, nicht weltliche Menschen. Gottes Gnade rettet uns vor innerer Verderbnis."

Ab diesem Freitag, dem 6. Oktober, ist das Werk im Buchhandel vorerst nur auf Italienisch erhältlich. In dem Text sind zwei Reden von Jorge Mario Bergoglio zusammengefasst, die zu unterschiedlichen Zeiten und Anlässen veröffentlicht wurden: Ein Artikel aus dem Jahr 1991, der ursprünglich den Titel „Corrupción y pecado“ („Korruption und Sünde“) trug und 2005 neu veröffentlicht wurde, als Bergoglio Erzbischof von Buenos Aires war, und ein Brief an die Priester der Diözese Rom, der am 5. August 2023 veröffentlicht wurde.

Wachsam bleiben

Wie Papst Franziskus selbst in der bisher unveröffentlichten Einleitung schreibt, die den Band eröffnet, habe er eine ganz bestimmte Absicht gehabt: „Die Sorge, die ich wie einen starken Ruf Gottes an die ganze Kirche empfinde, wachsam zu bleiben und mit der Kraft des Gebetes gegen jedes Nachgeben gegenüber der geistlichen Weltlichkeit zu kämpfen.“

Der christliche Glaube sei ein Ringen, „ein innerer Kampf“, um die Versuchung zu überwinden, sich in uns selbst zu verschließen und uns „von der Liebe eines Vaters bestärken zu lassen“, der unser Glück wolle, so Franziskus in dem Vorwort.

„Und mit seiner Auferstehung hat er uns die Möglichkeit gegeben, neue Menschen zu werden.“

Der Kampf, „für den wir als Nachfolger Jesu kämpfen“, sei in erster Linie ein Kampf gegen die geistliche Weltlichkeit, hebt Franziskus hervor. Vor allem gefährlich sei jene Weltlichkeit, „die ein in kirchliches Gewand gekleidetes Heidentum ist“. Auch wenn sie sich mit dem Anschein des Heiligen tarne, sei es eine Haltung, die letztlich götzendienerisch sei, „weil sie die Gegenwart Gottes als Herrn und Befreier unseres Lebens und der Geschichte der Welt nicht anerkennt“. Diese Einstellung überlasse uns der Gnade unserer Launen und unserer Begierden.

Kampf ist nicht vergeblich oder hoffnungslos

„Deshalb müssen wir kämpfen. Aber unser Kampf ist nicht vergeblich oder hoffnungslos, denn dieser Kampf hat bereits einen Sieger: Jesus, der die Macht der Sünde in seinem Tod besiegt hat. Und mit seiner Auferstehung hat er uns die Möglichkeit gegeben, neue Menschen zu werden“, so das Fazit von Franziskus.

So habe der Sieg Jesu einen Namen: „Das Kreuz, das auf den ersten Blick Abscheu erzeugt und uns abweist“. Aber es sei das Zeichen einer „grenzenlosen, demütigen und beharrlichen Liebe“. Jesus habe uns sogar bis zu einem so schändlichen Tod wie dem des Kreuzes geliebt, „so dass wir nicht mehr daran zweifeln können, dass seine Arme auch für den letzten Sünder offen bleiben“. Und diese ewige Liebe fordere den Weg des Christen und der Kirche selbst heraus und lenke ihn, erläutert der Papst in dem Vorwort. Das Kreuz Jesu werde so zum Kriterium für jede Glaubensentscheidung.

(vatican news)

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06. Oktober 2023, 16:37