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Kardinal Cristobal Lopez Romero, Erzbischof von Rabat Kardinal Cristobal Lopez Romero, Erzbischof von Rabat 

Erzbischof von Rabat: Papst in Marseille, um Gewissen zu wecken

Kardinal López Romero ist aus der marokkanischen Hauptstadt zu den Mittelmeertreffen nach Marseille angereist, um bei der Ankunft von Papst Franziskus am Freitagnachmittag dabei zu sein. „Es gibt keinen Frieden ohne Zusammenarbeit der Menschen zwischen allen Ufern dieses Meeres“, erklärte der Erzbischof von Rabat und ruft zur Einheit zwischen allen Religionen auf, um die Freiheit der Religionsausübung zu gewährleisten.

Delphine Allaire - Marseille

Der tiefe Wunsch, Frieden im Mittelmeerraum zu schaffen, beseelt die 70 Bischöfe aus dem Mittelmeerraum, die seit Mittwoch, zwei Tage vor der Ankunft von Papst Franziskus in Marseille eintrafen und die bei den vorangegangenen Treffen in Bari 2020 und Florenz 2022 begonnene Arbeit fortsetzten. Unter ihnen ist auch Kardinal Cristobal López Romero, Erzbischof der marokkanischen Hauptstadt Rabat, der an diesem Freitag der Eröffnungsmesse für die Bischöfe in der Kirche La Major in Marseille vorsteht.

Zum Nachhören - was der Kardinal sagt

Als Vorsitzender der Cerna, der Konferenz der nordafrikanischen Bischöfe, hält er von den Mittelmeer-Treffen in Marseille viel, so der Erzbischof gegenüber Radio Vatikan:

„Wir nordafrikanischen Bischöfe haben unseren Gläubigen vor acht Jahren einen Hirtenbrief mit dem Titel 'Diener der Hoffnung' gegeben. Diese Begegnungen können in der Tat eine Quelle der Hoffnung sein. Die Treffen in Bari, Florenz und jetzt in Marseille haben uns bereits geholfen zu verstehen, dass wir alle zum Mittelmeerraum gehören, trotz unserer Unterschiede. Dies lädt uns dazu ein, das Mittelmeer nicht zu einer Grenze des Friedens, sondern zu einem Frieden ohne Grenzen zu machen. Die erste Frucht dieser Begegnungen sollte daher darin bestehen, Frieden zu schaffen und in der Einheit zu wachsen.“

Die Hauptanliegen

Den anderen Bischöfen, die zu diesen Treffen zusammengekommen sind, wolle er sein Hauptanliegen mitteilen, fügt er an:

„Zuallererst müssen wir uns unserer Einheit bewusst sein. Was uns eint, ist wichtiger als das, was uns trennt. Das ist logisch, denn wir sind alle Bischöfe, wir teilen denselben Glauben an Christus, der uns antreibt. Aus dieser Einheit heraus müssen wir zu Frieden und Einheit im Mittelmeerraum beitragen. Es gibt zu viele Konflikt- und Spannungsherde in dieser Region, man denke nur an den Balkan, an Kroatien und Serbien, an Marokko und Algerien, an Griechenland und die Türkei, an Israel und Palästina, ganz zu schweigen von Syrien, Irak oder der Ukraine und Russland, die zum Schwarzen Meer und damit zum Mittelmeer gehören.“

Der Schutz der Christen, an einigen Küsten des Mittelmeers mehr als an anderen, und die Religionsfreiheit stünden ebenfalls im Mittelpunkt dieser Treffen. Wie kann dies im Mittelmeerraum gewährleistet werden? Dazu Erzbischof López Romero:

„Wir Katholiken stellen nur einen kleinen Teil der Menschheit im Mittelmeerraum dar. Deshalb sollten wir zu interreligiösen und ökumenischen Begegnungen im Mittelmeerraum aufrufen, mit Muslimen und Orthodoxen. Es geht nicht nur darum, die Rechte von Katholiken oder Christen zu verteidigen, sondern das Recht aller auf Gewissens- und Religionsfreiheit. Wenn Katholiken in einigen Ländern leiden, leiden Muslime in anderen, und Juden sind mancherorts Opfer von Antisemitismus. Die Religionsfreiheit wird niemals erreicht werden, wenn die Religionen nicht für das Gemeinwohl zusammenarbeiten.“

(vatican news - mg)

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22. September 2023, 10:35