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Auch ein Kind war bei der Papst-Audienz dabei Auch ein Kind war bei der Papst-Audienz dabei  (Vatican Media)

Papst: „Wir sind aufgerufen, Gott zu suchen“

Papst Franziskus hat diesen Freitag die Teilnehmer des 5. Weltkongresses der Benediktiner-Oblaten, der sich aus Männern und Frauen zusammensetzt, in Audienz empfangen. Mit dabei im Vatikan war auch ein Kind. In seiner Ansprache erinnerte der Papst daran, dass ein Kind ein Beispiel für die Gläubigen sei.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Vor der Ansprache an diesem Freitagvormittag im Vatikan kann man den Papst sagen hören: „Dies ist eine wichtigere Predigt als das, was ich sagen werde... die Freiheit dieses Kindes... Ich glaube, es ist ein Kind hier im Raum". Tatsächlich sind während der Audienz bei den Benediktiner-Oblaten gelegentlich die Schreie eines Kindes zu hören. Der Papst fuhr jedoch mit seiner Rede fort und konzentrierte sich auf drei Aspekte der „Ausdehnung des Herzens“: Die Suche nach Gott, die Leidenschaft für das Evangelium und die Gastfreundschaft. Und er erläuterte:

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

„Das benediktinische Leben ist in erster Linie durch eine ständige Suche nach Gott, seinem Willen und den Wundern, die er wirkt, gekennzeichnet. Diese Suche findet in erster Linie im Wort Gottes statt, von dem man sich jeden Tag in der lectio divina nährt. Dann aber auch in der Betrachtung der Schöpfung - indem ihr euch von den täglichen Ereignissen in Frage stellen lasst, indem ihr eure Arbeit als Gebet lebt, bis hin zu dem Punkt, dass ihr die Mittel eurer Arbeit zu Werkzeugen des Segens macht - und schließlich in den Menschen, den Brüdern und Schwestern, denen die Vorsehung euch begegnen lässt.“

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Christliche Zeugen statt tratschende Christen

In all dem seien wir aufgerufen, Gott zu suchen, fügte der Papst hinzu. Dann warnte er vor der Versuchung, tratschende Christen, anstatt christliche Zeugen zu sein. Franziskus unterstrich:

„Die Versuchung besteht nämlich darin, sich zu verschließen...“

„Der Ankläger ist nur einer: Der Teufel. Spielen wir nicht die Rolle des Teufels, spielen wir die Rolle Jesu, die Schule Jesu, die Seligpreisungen. ... Die Armen und die Pilger zu empfangen, zeigt uns das am besten auf: Die Versuchung besteht nämlich darin, sich zu verschließen, und heute, in unserer Gesellschaft, in unserer Kultur, in der christlichen Kultur, ist eine der Möglichkeiten, sich zu verschließen, das Plaudern, das 'Beschmutzen' der anderen. ´Ich verschließe mich, weil dieser ein Schuft ist, weil dieser jener ist...´. Bitte, als Benediktiner ist eure Zunge dazu da, Gott zu loben, und nicht dazu, über andere zu plaudern. Wenn ihr so lebt: Nie über andere zu tratschen, dann habt ihr die Tür für eure Heiligsprechung geöffnet! Macht weiter, das ist das Wichtigste.“

„Zunge dazu da, Gott zu loben, und nicht dazu, über andere zu plaudern“

Hintergrund

Benediktineroblaten (Ordenskürzel: OblOSB) sind Christen, die nach der Regel des Benedikt von Nursia und in Verbindung zu einem bestimmten Benediktinerkloster leben, ohne Mitglied eines Konvents und Klosters zu werden. In der Regel sind Klöster und Oblaten katholisch, doch gibt es auch evangelische Klöster nach der Benediktsregel (z. B. Communität Casteller Ring) sowie Protestanten, die Oblaten katholischer Klöster sind.

Durch ständiges Bemühen, das Evangelium zu leben und in ihrem Umfeld zu verwirklichen und durch die Gebetsgemeinschaft mit den benediktinischen Mönchen und Nonnen erhalten die Oblaten Anteil an den geistlichen Gütern und Gnaden des Ordens. Sie erfahren von ihrem Kloster geistige und geistliche Anregung und Weisung. Sie sollen Glaubenszeugnis in der Gesellschaft ablegen, wobei der familiäre oder berufliche Stand nicht entscheidend ist, so dass auch Eheleute Benediktineroblaten werden können. Dabei sollen der Geist der Benediktsregel und der Ordensgemeinschaft in die Welt hinausgetragen werden.

(vatican news/ benediktineroblaten.de)

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

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15. September 2023, 10:41