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Heilige Messe in der vorkonziliaren Form Heilige Messe in der vorkonziliaren Form 

Franziskus bestätigt: Alte Messe braucht Vatikan-Erlaubnis

Papst Franziskus hat die Zuständigkeit des Heiligen Stuhls in Fragen der Heiligen Messe nach den alten Büchern bestätigt. Der jeweilige Ortsbischof muss erst das Einverständnis von Rom einholen, wenn traditionsorientierte Gruppen darum bitten, die Alte Messe in Pfarreikirchen feiern zu können. Ebenso brauchen jüngere Priester, die in der alten Form zelebrieren möchten, das Placet aus Rom, heißt es in einem Erlass von diesem Dienstag.

Das sogenannte Reskript fasst somit zwei entsprechende Festlegungen des Motu proprio „Traditionis custodes" genauer, die seit dessen Erscheinen 2021 Gegenstand unterschiedlicher Interpretationen und öffentlicher Debatten waren. In den beiden Fällen handle es sich um Dispense, heißt es im Reskript, um Ausnahmen also, „die in besonderer Weise dem Apostolischen Stuhl vorbehalten sind". Daher seien die Bischöfe verpflichtet, beim Heiligen Stuhl um Genehmigung nachzusuchen: „Sollte ein Diözesanbischof in den beiden oben genannten Fällen Dispensen gewährt haben, ist er verpflichtet, das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung zu informieren, das die einzelnen Fälle beurteilen wird". 

„Traditionis custodes“ hatte als Ort der Feier von Gottesdiensten nach den alten Büchern Pfarreikirchen noch ausgeschlossen, ebenso die Errichtung neuer Personalpfarreien. Diözesanbischöfe, die diesbezügliche Zugeständnisse ohne das Placet aus Rom gemacht haben, sind nun also dazu verpflichtet, die Erlaubnis nachträglich einzuholen. Die Präzisierung für Priester, die die sogenannte tridentinische Messe feiern möchten, betrifft Geistliche, die nach dem 16. Juli 2021 – dem Tag des Erscheinens von „Traditionis Custodes“ - geweiht wurden.

Einschränkungen für vorkonziliare Liturgie

Mit „Traditionis custodes“ hatte Franziskus die Feier der Liturgie nach dem Messbuch von 1962 massiv eingeschränkt. Er machte damit das Motu proprio seines Vorgängers Benedikt XVI. „Summorum Pontificum“ von 2007 rückgängig, mit dem dieser die Alte Messe als „außerordentliche Form des Römischen Ritus“ wieder breit zugelassen hatte. Traditionsorientierte Gläubige, etwa in Frankreich, der Schweiz, den USA und Lateinamerika, zeigten sich über die Einschränkungen durch Papst Franziskus bestürzt. Dieser hatte vor dem Erlass über die Glaubenskongregation eine weltweite Umfrage bei den Bischöfen durchführen lassen, um deren Erfahrungen mit der vorkonziliaren Liturgie zu sammeln. Auf Grundlage dieser Erhebung veröffentlichte Franziskus „Traditionis custodes“.

(vatican news – gs)

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21. Februar 2023, 12:05