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Papst in Bahrain: Gespräche mit Bartholomaios I. und al-Tayyeb

Dialog steht im Zentrum der Papstreise nach Bahrain, das hat Franziskus mehrfach betont. Neben den großen öffentlichen Begegnungen nutzte er seine Reise auch, um abseits der Scheinwerfer persönliche Gespräche zu führen. An diesem Freitag traf er den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und den Großscheich von al-Azhar, Ahmed al-Tayyeb. Dessen „mutige“ Rede über den Dialog unter Muslimen würdigte Franziskus besonders.

In der päpstlichen Residenz im Königspalast von Sakhir traf der Papst an diesem Freitag jeweils zu persönlichen Begegnungen mit dem Patriarchen von Konstantinopel und dem Großimam von Al-Azhar zusammen. Am Vormittag hatte er sie bereits beim Awali-Dialogforum gesehen.

„Lieber Bruder“ war die Anrede, die Papst Franziskus für seine beiden Verbündeten in Sachen ökumenischem und interreligiösem Dialog reservierte, als er bei dem Dialogforum in Awali seine Ansprache hielt. Auch sie nahmen an dem hochkarätig besetzten Treffen mit Religionsführern aus der ganzen Welt teil.

Private Begegnungen

Am Nachmittag dann, noch vor dem Treffen mit dem muslimischen Ältestenrat, wollte Franziskus den Großimam von Al-Azhar und den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zu zwei verschiedenen Zeiten zu einer privaten Umarmung treffen. Beide Begegnungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Sakhir Royal Palace statt, der päpstlichen Residenz während der Reise des Kirchenoberhauptes ins Königreich Bahrain.

Kurz vor 15.30 Uhr traf er dann Bartholomaios I. „in einer Atmosphäre der Brüderlichkeit und Zuneigung“, meldete anschließend das vatikanische Presseamt. Die Bilder des Treffens zeigen eine herzliche Umarmung, wie sie mittlerweile bei jeder Begegnung der beiden zur Gewohnheit geworden ist.

Brüderliche Gespräche

Anschließend traf der Papst den Großimam, den er bereits im vergangenen September bei seinem Besuch in Kasachstan gesehen hatte. Er tauschte auch Geschenke mit ihm aus und würdigte seine Ansprache während des Forums, bei der der sunnitische Religionsführer die Notwendigkeit eines ernsthaften „Dialogs“ innerhalb des Islams selbst zu Versöhnung und Einheit unterstrichen hatte. Auch die schiitischen Muslime seien daran beteiligt, so al-Tayyeb in Bahrain. Dort ist die Bevölkerungsmehrheit schiitisch, das Herrscherhaus aber sunnitisch, was durchaus zu Konflikten führt. „Ich danke Ihnen für diesen Besuch“, sagte Franziskus zu al-Tayyeb: „Sie waren heute sehr mutig, als Sie vom Dialog unter den Muslimen sprachen.“

Am Ende des Treffens überreichte der Papst einen Olivenbaum, Symbol für Frieden und Brüderlichkeit. Anschließend begaben sich die beiden in die Moschee des Königspalastes von Sakhir, wo sie mit Mitgliedern des Ältestenrates der Muslime zusammentrafen. Ahmed al-Tayyeb ist Vorsitzender des wichtigen islamischen Gremiums.

(vatican news/cs)

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Photogallery

Bilder der Begegnungen
04. November 2022, 17:53