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Papst Franziskus bei der Audienz für Mitglieder des allgemeinen italienischen Verbands der Industrieunternehmer, „Confindustria" am 12.9.2022 im Vatikan Papst Franziskus bei der Audienz für Mitglieder des allgemeinen italienischen Verbands der Industrieunternehmer, „Confindustria" am 12.9.2022 im Vatikan  

Papst ermutigt Unternehmer angesichts von Krieg und Krisen

Papst Franziskus hat Unternehmern angesichts zahlreicher Krisen, wie etwa Kriege und Auswirkungen der Corona-Pandemie, Mut gemacht. Sie hätten eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft und sollten sich für eine sozialverträgliche und solidarische Wirtschaft einsetzen, sagte das Kirchenoberhaupt diesen Montag im Vatikan.

Der Papst äußerte sich bei einer Audienz für Mitglieder des allgemeinen italienischen Verbands der Industrieunternehmer „Confindustria". In seiner Ansprache ging der Papst auf zahlreiche Herausforderungen für Unternehmer wie Arbeitnehmer in der heutigen Zeit ein. Es seien für alle „keine leichten Zeiten" führte er aus. „Angesichts dieser Krisen leidet auch der gute Unternehmer, der Verantwortung hat für sein Unternehmen und die Sicherung der Arbeitsplätze; auf ihm lasten Unsicherheit und Risiken", so der Papst. Er erwähnte in diesem Zusammenhang etwa den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie.

Das Kirchenoberhaupt ging weiter auf die Problematik der Überalterung der italienischen Gesellschaft, fehlender Arbeitsplätze und Perspektiven besonders für junge Italiener, die Unvereinbarkeit von Arbeit und Familie und Ängste besonders von Frauen, schwanger zu werden und ihren Arbeitsplatz zu verlieren, ein. Franziskus warb weiter für eine Eingliederung von Migranten auf den Arbeitsmarkt und prangerte eine Ausbeutung besonders auch von Erntehelfern an. 

Der Papst dankte andererseits italienischen Unternehmern ausdrücklich für die Unterstützung vertriebener Ukrainer. Das Kirchenoberhaupt ermutigte seine Zuhörer, weiterhin „ein essentieller Teil beim Aufbau des Gemeinwohls und Motor für Entwicklung und Blüte" zu bleiben. Insgesamt warb Franziskus erneut für eine Abkehr vom Kapitalismus, auch zu Umweltschutz rief er erneut auf:

„Ohne ein neues Unternehmertum wird die Erde die Auswirkungen des Kapitalismus nicht verkraften. So werden wir den folgenden Generationen einen zu sehr verletzten Planeten hinterlassen, der vielleicht sogar ein Leben dort unmöglich macht“

„Ohne ein neues Unternehmertum wird die Erde die Auswirkungen des Kapitalismus nicht verkraften. So werden wir den folgenden Generationen einen zu sehr verletzten Planeten hinterlassen, der vielleicht sogar ein Leben dort unmöglich macht. Was bisher getan wurde reicht nicht: Bitte, helfen wir uns gegenseitig, mehr zu tun", so der eindringliche Appell des Kirchenoberhaupts. Die Leute würden gute Unternehmer erkennen und ihnen auch helfen.

Gerechte Gehälter und Steuern 

Der Papst übte in seiner Rede an die italienischen Unternehmer auch Kritik und prangerte ein Auseinanderklaffen der Gehälter an: Oftmals verdienten Top-Manager extrem viel und einfache Arbeiter extrem wenig. Weiter mahnte Franziskus zur Zahlung von Steuern - diese seien eine Form, Reichtum zu teilen und „das Herz des sozialen Pakts". Das Kirchenoberhaupt betonte dabei zugleich, Steuern müssten gerecht und ausgeglichen sein. Der Papst mahnte hier ein „effizientes und nicht korruptes System" an.  

Wie Unternehmer in den Himmel kommen

Für reiche Menschen sei es nicht leicht, ins Himmelreich zu kommen, erklärte Papst Franziskus unter Verweis auch auf die Bibel. Er hatte aber auch einige Tipps für Unternehmer parat: Teilen und Verantwortung zeigen und zum Allgemeinwohl beitragen. 

(vatican news-sst)

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12. September 2022, 13:11