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Papst ruft zum Gebet für Unternehmen in der Krise auf

Kriege und die Pandemie haben eine wirtschaftliche und soziale Krise hervorgerufen, deren Ausmaß wir aus Sicht von Papst Franziskus „noch immer nicht erkannt haben". Er ruft in dieser Situation zum Gebet besonders für kleine und mittlere Unternehmer (KMU) auf. Sie seien nämlich „diejenigen, die in das Gemeinwohl investieren, anstatt ihr Geld in Steuerparadiesen zu verstecken."

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Das sagt das katholische Kirchenoberhaupt in einer kurzen Videobotschaft mit seinem Gebetsanliegen für August, das am Dienstag veröffentlicht wurde. In dem gut anderthalbminütigen Clip erklärt der Papst auf Spanisch - eingeblendet dazu werden Untertitel auf Deutsch -: 

„Als Folge der Pandemie und der Kriege befindet sich die Welt in einer schweren sozioökonomischen Krise, die wir noch immer nicht erkannt haben! Und zu den am stärksten Betroffenen gehören die kleinen und mittleren Unternehmer. In Handel und Handwerk, im Reinigungs- und Transportwesen und in vielen anderen Bereichen. Diejenigen, die nicht in der Liste der Reichsten und Mächtigsten auftauchen und die trotz aller Schwierigkeiten Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig ihre soziale Verantwortung wahrnehmen."

Radio Vatikan Podcast: Papst Franziskus ruft zum Gebet für Unternehmen in der Krise

„Diejenigen, die nicht in der Liste der Reichsten und Mächtigsten auftauchen und die trotz aller Schwierigkeiten Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig ihre soziale Verantwortung wahrnehmen“

In dem Clip sind dazu Handwerker, Reinigungskräfte und Busfahrer aus verschiedenen Teilen der Welt zu sehen, die alle betrübt wirken. Eingeblendet werden auch leere Einkaufswägen und Kühlschränke - eine Situation, die angesichts der Inflation wohl nur allzu viele, die das Video sehen, aus eigener Erfahrung kennen. Weiter ist im Video eine Frau zu sehen - sie trägt mit traurigem Blick eine kleine Umzugskiste mit Akten vor sich her -  vielleicht hat sie gerade ihren Job verloren, vielleicht sind die Ordner voll unbezahlter Rechnungen. Ein Landwirt steht mit sorgenvollem Blick auf einem Feld. Das Video und Papst Franziskus gehen aber nicht nur auf die schwierige Lage vieler Otto-Normalbürgerinnen und -bürger sowie kleiner und mittlerer Unternehmer ein, sondern auch darauf, dass sie in dieser Situation nicht aufgeben:

Papst würdigt Kreativität „von unten"

„Mit Mut, mit Anstrengung, mit Opferbereitschaft investieren sie in das Leben, schaffen Wohlstand, Chancen und Arbeit“

„Sie alle setzen eine enorme Kreativität ein, um die Dinge von unten her zu verändern, woher die beste Kreativität stets kommt. Und mit Mut, mit Anstrengung, mit Opferbereitschaft investieren sie in das Leben, schaffen Wohlstand, Chancen und Arbeit", lobt Papst Franziskus all jene, die sich für eine bessere Welt stark machen und solidarisch sind. Im Video wird dazu ein kleiner Lebensmittelladen gezeigt, in dem viele Menschen mit zuversichtlichem Blick zusammenarbeiten. Für all diese Menschen bittet Papst Franziskus im August um besonderes Gebet:

„Beten wir dafür, dass die von der wirtschaftlichen und sozialen Krise schwer getroffenen kleinen und mittleren Unternehmer die notwendigen Mittel finden, um ihre Tätigkeit im Dienst der Gemeinschaften, in denen sie leben, fortzusetzen", lautet sein abschließender Appell.  

„Beten wir dafür, dass die von der wirtschaftlichen und sozialen Krise schwer getroffenen kleinen und mittleren Unternehmer die notwendigen Mittel finden, um ihre Tätigkeit im Dienst der Gemeinschaften, in denen sie leben, fortzusetzen“

Hintergrund

Das Video mit den Gebetsanliegen des Papstes ist ein Projekt des „Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes“. Franziskus geht jeden Monat in kurzen Videos auf Herausforderungen ein, vor denen die Menschheit und die Kirche unserer Zeit stehen. Die Themen werden übrigens lange im voraus schon festgelegt; diesen Monat merkt man das dem Video aber gar nicht an. Im Gegenteil, es wirkt sehr passend zur weltweiten Lage. 

Dem Gebets-Netzwerk gehören laut eigenen Angaben mehr als 22 Millionen Katholiken in 89 Ländern an. Gegründet wurde es im Jahr 1844 unter dem Namen „Gebetsapostolat“.  Im Dezember 2020 hat Papst Franziskus dieses Päpstliche Werk als vatikanische Stiftung gegründet und seine neuen Statuten genehmigt. Internationaler Direktor ist der Jesuitenpater Frédéric Fornos.

Seit dem Jahr 2016 wurden die monatlichen Gebetsvideos mit Papst Franziskus, die mit Untertiteln in mehreren Sprachen veröffentlicht werden, laut Angabe der Prodzenten mehr als 179 Millionen Mal angeschaut.

(pm-sst)

 

 

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02. August 2022, 16:00