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Der Papst bei der Audienz mit den Mitgliedern der italienischen Vereinigung von Professoren und Pflegern der Liturgie Der Papst bei der Audienz mit den Mitgliedern der italienischen Vereinigung von Professoren und Pflegern der Liturgie 

Papst: Liturgie ist Freude, Vorsicht vor Rückwärtsgewandtheit

Die Liturgie ist eine Freude des Heiligen Geistes, nicht einfach ein weltliches Fest. Dies betonte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei einer Audienz im Vatikan für die Vereinigung der Professoren und Pfleger der Liturgie.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Liturgie sei „freudig", mit der „Freude des Heiligen Geistes" durchsetzt, deshalb sei es unverständlich, wenn eine Liturgie im „Grabeston" vollzogen werde. Das sei falsch, sagte der Papst zu seinen Gesprächspartnern im Vatikan. „Sie ist immer fröhlich, denn sie singt das Lob des Herrn“, fügte er in seiner Rede hinzu. Die Vereinigung wurde im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil gegründet und feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Franziskus sagte dann:

„Der Fortschritt im Verständnis der Liturgie und auch in der liturgischen Feier muss immer in der Tradition verwurzelt sein, die einen immer in dem Sinne voranbringt, wie es der Herr will. Es gibt einen Geist, der nicht der der wahren Tradition ist: der weltliche Geist der Rückwärtsgewandtheit, der heute in Mode ist: zu denken, dass zu den Wurzeln zu gehen bedeute, rückwärts zu gehen. Nein, das sind unterschiedliche Dinge. Wenn du zu den Wurzeln gehst, führen dich die Wurzeln immer nach oben. Wie der Baum, der aus dem wächst, was ihm aus den Wurzeln zufließt. Und Tradition bedeutet hingegen wirklich zu den Wurzeln gehen, denn sie ist die Garantie für die Zukunft - wie Mahler sagte.“

Stattdessen gehe die Rückwärtsgewandtheit zwei Schritte zurück, weil es besser sei, „es so zu machen wie immer“, erläuterte das Kirchenoberhaupt weiter. Es gebe eine Versuchung im Leben der Kirche, die zu einer weltlichen Restauration führe, die sich als Liturgie und Theologie tarne, aber dennoch weltlich sei, so Franziskus:

„Und die Rückwärtsgewandtheit ist immer Weltlichkeit: Deshalb sagt der Autor des Hebräerbriefs: ,Wir sind keine Menschen, die rückwärts gehen.´ Nein: Sie gehen vorwärts, entsprechend der Linie, die Ihnen die Tradition vorgibt. Aber rückwärts zu gehen, bedeutet, gegen die Wahrheit und auch gegen den Geist zu handeln. Treffen Sie diese Unterscheidung gut. Denn in der Liturgie gibt es so viele, die sich der Tradition nach benennen, nach der Tradition sein wollen... Nein, so ist es nicht! Sie werden allenfalls Traditionalisten sein. Aber jemand anderer sagte einmal, die Tradition sei der lebendige Glaube der Toten, der Traditionalismus sei der tote Glaube der Lebenden. Sie zerstören den Kontakt mit den Wurzeln, indem sie rückwärts gehen. Seien Sie deshalb vorsichtig: Die Versuchung ist heute die Rückwärtsgewandhteit, die sich als Tradition tarnt.“

(vatican news)

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01. September 2022, 12:41