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In Angola trauern die Bürger um Dos Santos In Angola trauern die Bürger um Dos Santos 

Papst kondoliert zu Tod von Angolas Ex-Präsident Dos Santos

Papst Franziskus hat zum Tod des früheren Angolanischen Präsidenten Jose Eduardo Dos Santos kondoliert. In einem durch Kardinalstaatssekretär Parolin unterzeichneten Telegramm würdigte er den „berühmten Staatsmann, der so hart für den Aufbau der Nation gearbeitet hat“.

Dos Santos lenkte von 1979 bis 2017 die Geschicke der afrikanischen Nation. In dem an den aktuellen Präsidenten der Republik, João Manuel Gonçalves Lourenço, adressierten Telegramm, versichert der Papst die Familie, die Behörden und das Volk seiner „herzlichen Verbundenheit“. Der Staatsmann habe „hart für den Aufbau der Nation gearbeitet“, so der Papst in dem Telegramm, in dem er Gott um „ewigen Frieden“ für den Verstorbenen sowie um Trost für alle bittet, die um den Politiker trauern. Außerdem erbitte er „unermüdlichen Mut für alle, die sich für die Einheit und den Fortschritt der Nation einsetzen.“

Langjähriger Präsident

Dos Santos war Vorsitzender der regierenden Partei MPLA und von 1979 bis 2017 Präsident der Republik. 2017 trat er nicht mehr zur Wahl an. Bereits in jungen Jahren schloss sich der in armen Verhältnissen aufwachsende Sohn eines Maurers der MPLA an; durch die Repressionen der Regierung ins Exil gezwungen, arbeitete er weiter mit der MPLA zusammen und wurde bald ihr Vizepräsident. 1962 wurde er in den französischen Kongo versetzt und anschließend in die UdSSR geschickt, wo er sein Ingenieurstudium in Baku abschloss. 1970 kehrte er nach Angola zurück, wo er zusammen mit dem Nationalistenführer Agostinho Neto eine wichtige Rolle im bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit des Landes spielte. Nach der Ausrufung der Unabhängigkeit Angolas (1975) wurde er Außenminister in der Regierung Neto.

José Eduardo dos Santos spielte eine Schlüsselrolle bei der diplomatischen Anerkennung der neuen Regierung in den Jahren 1975-76. Im Jahr 1977 wurde er erneut in das Zentralkomitee der MPLA gewählt und ein Jahr später zum Minister für Planung ernannt. Als Agostinho Neto am 10. September 1979 starb, wurde er sein Nachfolger und übernahm zehn Tage später das Amt des Präsidenten von Angola. Mit dem Ende des Kalten Krieges und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte Dos Santos seine Politik inzwischen völlig umgestellt. Während er in der Innenpolitik die Institutionen modernisierte und von ihrer marxistischen Vergangenheit befreite, schuf er in der Außenpolitik ein solides Bündnis mit den Vereinigten Staaten. Dos Santos war bereits seit Längerem krank. 

(vatican news - cs)

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10. Juli 2022, 14:08