Suche

Kardinal Parolin bei der Abschlussmesse für das Priester-Symposium im Vatikan Kardinal Parolin bei der Abschlussmesse für das Priester-Symposium im Vatikan 

Kardinal Parolin: „Priester brauchen Geduld, Demut und Halt“

Priester sind angehalten, den göttlichen Imperativ „Hört auf ihn!“ zu befolgen. Daran erinnerte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in seiner Predigt bei der Messe für das Symposium „Für eine grundlegende Theologie des Priestertums“ an diesem Samstag im Vatikan.

Das göttliche Imperativ enthalte eine Ermahnung „zur Demut, zur Geduld, zum aufrichtigen Festhalten an Gott, der sich in der Heiligen Schrift offenbart und der nie aufhört, in der Geschichte für diejenigen gegenwärtig zu werden, die ihm die Gabe Gottes zuschreiben“, fuhr Kardinal Parolin fort.

Papst Franziskus erinnere „mit prophetischen Worten“ an „den Geschmack der Synodalität“. Daraus erschließe sich für die Priester, dass sie „Kontemplative des Wortes“ wie auch „Kontemplative des Volkes“ sein sollten. „In der Tat lernt der Priester - wie der heilige Paul VI. lehrte - zusammen mit allen Brüdern, die Botschaft Gottes in den Ereignissen zu lesen“, erläuterte Kardinal Parolin die Aufgabe des Priesters.

Deshalb sei „der Priester ein Mensch, der im Licht des Evangeliums den Geschmack Gottes um sich herum verbreitet und den Unruhigen Herzen Hoffnung vermittelt“, zitierte Parolin aus der Ansprache Papstes an die Priester des Convitto San Luigi dei Francesi vom 7. Juni 2021.

Pastorale Liebe

Es gebe noch ein weiteres Element, das zur Fundamentaltheologie des Priestertums gehören könnte, fuhr der vatikanische Kardinalstaatssekretär fort: „Der Priester lebt nicht in einer Art Alternative zwischen dem Dasein bei Jesus im Hintergrund und dem Dasein bei seinen Geschwistern im Glauben. Der Priester ist immer bei Jesus, auch wenn er eine grundlegende Dimension seiner eigenen Identität verwirklicht: das Zusammenleben mit den Brüdern und Schwestern, eine Eigenschaft, die vor allem dem Diözesanpriester eigen ist und die das Zweite Vatikanische Konzil „pastorale Liebe“ genannt hat.“

Dazu sei es notwendig, sich zu öffnen, „den Horizont des Dienstes auf die Dimensionen der Welt auszudehnen, um jedes Kind zu erreichen, das Gott mit seiner Liebe umarmen möchte“.

In einer Konferenz diskutierten Teilnehmende diese Woche im Vatikan über das Priesterbild, Frauen und Laien. Der Organisator Kurienkardinal Marc Ouellet sprach von einer Überbetonung der Priesterweihe, die „klerikale Machtmentalität“ billigte. Papst Franziskus fand ebenfalls mahnende Worte.

(vatican news – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

19. Februar 2022, 12:46