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Papst besucht Gemeinschaft zur Rehabilitierung Suchtkranker

Ein weiterer päpstlicher Überraschungsbesuch bei einer Gemeinschaft von Ausgeschlossenen, die auf dem Weg zurück ins Leben sind: am Nachmittag des Hochfestes Maria Empfängnis hat Franziskus die katholische Gemeinschaft Cenacolo in Rom besucht, die Suchtkranke bei der Rehabilitierung begleitet.

Empfangen wurde der Papst von etwa 25 Brüdern und Schwestern der Gemeinschaft des Barmherzigen Samariters, von Familien, die in der Gemeinschaft entstanden sind, und von Menschen, die dort regelmäßig Hilfe erhalten, hieß es nach dem Besuch in einer Mitteilung aus dem Vatikan. Franziskus, der nach eigener Aussage sonst nie Filme oder Fernsehen schaut, sah sich einen Filmausschnitt über das Leben des heiligen Josef an, den junge Gäste der beiden Cenacolo-Gemeinschaften im Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina gedreht hatten.

„Habt keine Angst, denn Jesus mag die Realität so, wie sie ist, ungeschminkt“

Aufführung
Aufführung

Danach hörte der Papst die Erzählungen einiger der jungen Menschen, die dank der Gemeinschaft durch Sucht und schwierige Familienverhältnisse hindurch zu neuem Leben gefunden hatten. „Habt keine Angst vor der Realität, der Wahrheit, unserem Elend“, sagte Franziskus den jungen Menschen. „Habt keine Angst, denn Jesus mag die Realität so, wie sie ist, ungeschminkt; der Herr mag keine Menschen, die sich ihre Seele und ihr Herz schminken." Franziskus rief die jungen Männer und Frauen auch dazu auf, anderen zu helfen, die sich in derselben schwierigen Lebenslage befinden. „Habt den Mut, ihnen zu sagen: ,Ihr sollt wissen, dass es einen besseren Weg gibt'".

Zum Nachhören - wie der Besuch des Papstes war
Die Kapelle aus Sperrmüll und recyceltem Travertin
Die Kapelle aus Sperrmüll und recyceltem Travertin

Kapelle aus Sperrmüll und recyceltem Travertin

Franziskus segnete die Hauskapelle, die die jungen Gäste gemeinsam aus recyceltem Travertin und Sperrmüll gebaut hatten.  „Das ist ein Beispiel dafür, was wir hier tun: Wir machen aus Abfall wunderbare Werke", sagt der Priester Stefano Aragno, geistlicher Assistent im Mutterhaus der Gemeinschaft Cenacolo im norditalienischen Saluzzo. „Diese jungen Leute, die vorher im Leben des Bösen das Schlimmste von sich gegeben haben, entdecken jetzt im Leben des Guten die Liebe Gottes wieder".

Der Papst spricht
Der Papst spricht

Am Schluss der Begegnung stand ein gemeinsames Gebet: das dem heiligen Josef gewidmete Gebet aus dem Papstschreiben „Patris Corde“, in dem der Papst die Welt und die Kirche dem Schutz des irdischen Vaters Jesu anvertraute. An diesem Mittwoch ging auch das von Franziskus ausgerufene Josefsjahr zu Ende.

Die Gemeinschaft Cenacolo („Abendmahl“) wurde von Elvira Petrozzi am 16. Juli 1983 in einem baufälligen und verlassenen Haus auf dem Hügel von Saluzzo gegründet und fand über die Jahre Verbreitung auf allen Kontinenten. In 20 Ländern bestehen 71 Häuser, viele in Lateinamerika, eine auch im deutschsprachigen Raum im burgenländischen Bezirk Mattersdorf unweit von Wien. Seit vierzig Jahren hilft die Gemeinschaft, indem sie ausgegrenzte Menschen aufnimmt, die wegen Alkohl- und Drogensucht in Not geraten sind.

„Freitage der Barmherzigkeit“

Die Visite des Papstes bei der Gemeinschaft in Rom erinnert vom Zuschnitt her an seine Besuche an den „Freitagen der Barmherzigkeit“, die der Papst im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit 2016 aufgenommen und zur Nachahmung empfohlen hatte.

(vatican news – gs)

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09. Dezember 2021, 09:29