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Papst kündigt an: „Vatikan soll bis 2050 emissionsfrei sein“

Taten statt Worte: Papst Franziskus hat in einer Videobotschaft an die Teilnehmer eine Klimaschutz-Konferenz angekündigt, dass der Heilige Stuhl innerhalb der nächsten 30 Jahren seine umweltschädlichen Emissionen beseitigen werde. Gleichzeitig werde der Vatikan sich aktiv an der „Förderung der Erziehung zur integralen Ökologie“ einsetzen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Während des hochrangigen virtuellen Klimagipfels High Level Virtual Climate Ambition Summit, der an diesem Samstag von Großbritannien und Frankreich in Partnerschaft mit Chile und Italien organisiert wurde, verkündete der Papst in einer Videobotschaft die Annahme einer Strategie zur Einführung der Netto-Null-Emissionen durch den Heiligen Stuhl.

Zum Nachhören - was der Papst angekündigt hat

„Die aktuelle Pandemie und der Klimawandel, die nicht nur von ökologischer, sondern auch von ethischer, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Bedeutung sind, haben besondere Auswirkungen auf das Leben der Ärmsten und Schwächsten“, sagte der Papst. Diese Herausforderungen riefen damit „an unsere Verantwortung, mit einem kollektiven und unterstützenden Engagement“. Man müsse „eine Kultur der Fürsorge fördern, die die Menschenwürde und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt“, erläuterte Franziskus.

Dann ging er in seinem Redebeitrag auf die konkreten Maßnahmen ein, die nicht mehr aufschiebbar seien:

„Erstens, verpflichtet sich einerseits der Staat Vatikanstadt, die Netto-Emissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren, indem der Vatikan die bereits seit einigen Jahren laufenden Bemühungen des Umweltmanagements weiter intensiviert und die eine rationelle Nutzung der natürlichen Ressourcen wie Wasser und Energie, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität, Wiederaufforstung und die Kreislaufwirtschaft auch in der Abfallwirtschaft fördert.“

Und dann zählte er einen zweiten Punkt auf, nämlich die Bedeutung der Bildung:

„Zweitens: Darüber hinaus engagiert sich der Heilige Stuhl für die Förderung der Erziehung zur integralen Ökologie. Politische und technische Maßnahmen müssen mit einem Erziehungsprozess verbunden werden, der ein kulturelles Modell der Entwicklung und Nachhaltigkeit begünstigt, das auf Geschwisterlichkeit und auf die Allianz zwischen Mensch und Umwelt ausgerichtet ist.“

Die Rolle des Globalen Bildungspaktes

Franziskus nannte den Globalen Bildungspakt, den er ins Leben rief, „um katholische Schulen und Universitäten zu begleiten“. Mehr als 70 Millionen Studenten auf allen Kontinenten seien derzeit daran beteiligt, erinnert der Papst in seine Videobotschaft.

„Und ich habe auch die Initiative ,Economy of Francesco´ unterstützt, durch die junge Ökonomen, Geschäftsleute, Experten im Finanzwesen und in der Arbeitswelt, neue Wege fördern, die die Energiearmut überwinden, die die Sorge um das Gemeinwohl in den Mittelpunkt der nationalen und internationalen Politik stellen und die eine nachhaltige Produktion auch in Ländern mit geringem Einkommen durch die gemeinsame Nutzung geeigneter fortschrittlicher Technologien begünstigen.“

Die Zeit für einen Kurswechsel sei deshalb gekommen, fuhr er fort. „Berauben wir nicht neue Generationen der Hoffnung auf eine bessere Zukunft“, schloss der Papst seine Botschaft.

Begleitschreiben des Staatssekretariats: Geplante Strategien

Um das Ziel der Klimaneutralität - also das Erreichen eines Gleichgewichts zwischen Treibhausgasemissionen und der Absorption von Kohlenstoffemissionen - bis zum Jahr 2050 zu verfolgen, werde der Staat der Vatikanstadt - wie es in der vom vatikanischen Presseamt herausgegebenen Erläuterung des Staatssekretariats heißt - Projekte sowohl zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen als auch zur Verbesserung der Quellen ihrer Ressourcen durchführen. Zu diesem Zweck werde der Vatikan ihre Bemühungen im Umweltmanagement intensivieren.

Der Staat der Vatikanstadt setze sich seit vielen Jahren für Strategien zur Förderung einer nachhaltigen, die Schöpfung bewahrenden Entwicklung ein, heißt es in dem Schreiben des vatikanischen Staatssekretariats. Es handele sich konkret um die Nutzung erneuerbarer Energiequellen durch den Bau von Photovoltaik- und Solarkühlanlagen, die Sanierung von Wärmekraftwerken, aber auch um die Optimierung der Nutzung von Wasserressourcen, die Förderung eines verantwortungsvollen Konsums - mit der Abschaffung des Verkaufs von Einwegplastik seit 2019 - und schließlich um den Ersatz des Fuhrparks durch Elektro- oder Hybridautos sowie die Rückgewinnung und Wiederverwendung von Abfällen.

(vatican news)

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12. Dezember 2020, 16:31