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Papst an Japaner: „Ich bete für eine Welt ohne Atomwaffen“

Eine klare Botschaft des Papstes: Der Einsatz von Atomwaffen ist unmoralisch. Das sagte Franziskus in einer auf Spanisch gehaltenen Videobotschaft an das japanische Volk wenige Tage vor seiner Ankunft in Tokio.

Mario Galgano und Debora Donnini - Vatikanstadt

Der Papst bittet die Menschen in Japan darum, das Leben zu verteidigen und für einen sicheren und dauerhaften Frieden zu arbeiten: „Wenn der Frieden Wirklichkeit ist, dann kann er nicht zurückweichen: Man verteidigt ihn mit allen Mitteln“, hob der Papst hervor. Er sprach über den unmoralischen Einsatz von Atomwaffen und den Wert eines sicheren Friedens, der nicht zu untergraben sei. Das ist der rote Faden seiner Videobotschaft an das japanische Volk, die kurz vor seiner 32. apostolischen Auslandsreise veröffentlicht wurde.

Die Reise nach Asien führt den Papst zunächst nach Thailand und dann nach Japan. Vom 23. bis 26. November wird er im Land der aufgehenden Sonne sein. Ausgehend vom Motto der Reise nach Japan, bei der es um den Schutz des Lebens geht, sagte Franziskus weiter:

„Dieser starke Instinkt, der in unseren Herzen schwingt, und zwar den Wert und die Würde eines jeden Menschen zu verteidigen, gewinnt angesichts der Bedrohungen für das friedliche Zusammenleben, mit dem die Welt heute konfrontiert ist, insbesondere wegen der bewaffneten Konflikte, besondere Bedeutung.“

Zum Nachhören

Franziskus erinnerte an das kriegsbedingte Leiden, das Japan durch seine Geschichte kennt, und bekräftigte eine starke Warnung vor dem Einsatz von Atomwaffen:

„Gemeinsam mit euch bete ich, dass die zerstörerische Kraft von Atomwaffen in der Geschichte der Menschheit nie wieder entfesselt wird. Der Einsatz von Atomwaffen ist unmoralisch. Ich ermutige einen Weg, der zu einem Frieden führt, der sich nicht verstecken muss.“

Gerade die „Kultur des Dialogs, der Geschwisterlichkeit, insbesondere zwischen den verschiedenen religiösen Traditionen“ könne „helfen, die Spaltung zu überwinden, die Achtung der Menschenwürde zu fördern und bei der ganzheitlichen Entwicklung aller Völker voranzukommen“, fügte Franziskus an.

„Ich vertraue darauf, dass mein Besuch Sie auf dem Weg des gegenseitigen Respekts und der Begegnung ermutigen wird, der zu einem sicheren Frieden führt, der lange anhält und nicht zurückweicht. Der Friede hat diese Schönheit, die sich, wenn sie eine Wirklichkeit ist, nicht zurückzieht: man verteidigt sie mit allen Mitteln.“

Stärkung des Schutzes des Lebens

Leben zu schützen bedeute auch, die Schöpfung zu schützen, so der Papst. In der Videobotschaft betont er, dass er die Gelegenheit haben wird, „diese große Naturschönheit“, die Japan auszeichnet, zu besuchen und „den gemeinsamen Wunsch zum Ausdruck zu bringen, den Schutz dieses Lebens zu stärken, das das Land kennzeichnet und unser gemeinsames Haus ist“. Die japanische Kultur verwende hierfür das Symbol der blühenden Kirschbäume, erinnerte er. Schließlich versicherte er allen seine Gebete und dankte den vielen Menschen, die für diesen Besuch arbeiteten, „in der Hoffnung, dass die gemeinsamen Tage reich an Gnade und Freude“ sein werden.

Die Apostolische Reise nach Japan

Wie wichtig die Aufmerksamkeit des Papstes für die in der Videobotschaft genannten Fragen ist, zeigt sich bei seinem Besuch in Japan an Orten, die an die Explosion von Atombomben in Hiroshima und Nagasaki erinnern. Im Anschluss trifft Franziskus sich mit den Opfern der „Dreifachkatastrophe“ von Fukushima im Jahr 2011. Die Region erlebte nacheinander mit verheerenden Folgen ein Erdbeben, einen Tsunami und einen Atomreaktorunfall.

Zum Reiseprogramm nach Japan: Nach der Ankunft am Samstag findet das erste Treffen mit den örtlichen Bischöfen statt. In der japanischen Hauptstadt wird es auch einen privaten Besuch bei Kaiser Naruhito geben, ein Treffen mit jungen Menschen, eine Begegnung mit Premierminister Shinzo Abe und den Behörden sowie dem diplomatischen Korps. Neben den Feierlichkeiten der Heiligen Messe, die seinen Aufenthalt wie üblich kennzeichnen, wird der Papst am letzten Tag die von Jesuiten gegründete Sophia-Universität in Tokio besuchen. 

(vatican news)

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18. November 2019, 09:30