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Papst Franziskus verliest eine Videobotschaft Papst Franziskus verliest eine Videobotschaft 

Papst an junge Vietnamesen: „Liebt euer Zuhause“

Während Franziskus auf seiner 32. Apostolischen Reise in Thailand eingetroffen ist, hat der Vatikan an diesem Mittwoch eine Videobotschaft veröffentlicht, die der Papst an ein anderes südostasiatisches Land gerichtet hat. Zum Jugendtag in den nordvietnamesischen Diözesen erinnert er die jungen Katholiken des Landes an die Bedeutung ihrer kulturellen und religiösen Wurzeln und lobt den Respekt vor Eltern und alten Menschen, der in ihrer Kultur hochgehalten wird.

Der Jugendtag, den die Diözesen Nordvietnams organisiert haben, hat das Evangeliumswort „Geh nach Hause zu deiner Familie“ (Mk 5,19) zum Thema.

Nicht umsonst nehme das Wort „Zuhause“ in der vietnamesischen Kultur einen besonderen Stellenwert ein, greift Papst Franziskus das Motto des Jugendtages auf. Es schließe nämlich alles ein, was dem Menschen lieb und teuer ist: nicht nur Familie und Verwandte, sondern auch die Heimat. Und es sei eine Kultur, die nicht nur die Familientraditionen hochhalte, sondern auch die Nächstenliebe und den Respekt vor den Eltern und den alten Menschen. „Sie sind euer Schatz! Ein Schatz, den ihr nie verlieren dürft!“, unterstreicht der Papst, der oft und gerne daran erinnert, dass man alte Menschen nicht ausgrenzen dürfe, sondern sich von ihrer Weisheit leiten lassen sollte.

Das Zuhause des Getauften ist die Kirche

Doch als Getaufte hätten sie noch ein anderes Zuhause – die Kirche –, führt Franziskus in seiner Videobotschaft an die jungen Vietnamesen weiter aus, und erinnert an die „leuchtenden Vorbilder dieser heldenhaften Kirche“, die vietnamesischen Märtyrer: „Ich denke an eure Großeltern und Eltern, denen der Krieg so viel Leid beschert hat und die fast alles verloren haben, außer ihrem Glauben, den sie euch als wertvollstes Erbe hinterlassen haben,“ gibt der Papst zu bedenken.

Die Religion der Liebe

Aber sie sollten sich auch vom Beispiel der leidenschaftlichen Missionare leiten lassen, die ihre Kirche geprägt haben, rät er den jungen Vietnamesen weiter. Nicht umsonst habe der Jesuitenmissionar Alexandre de Rhodes in einem Bericht an Rom geschrieben, dass die Vietnamesen die Katholiken als jene definierten, „die einander lieben“, die katholische Religion als „Religion der Liebe,“ stellt Franziskus fest und verweist auf die Dringlichkeit der Evangeliumsverkündigung in einem Land, in dem die Christen noch immer in der Minderheit sind und häufig mit Ablehnung, Gewalt und Diskriminierung konfrontiert werden.

Die Bedeutung der kulturellen und religiösen Wurzeln

Um in unserer vom Materialismus geprägten Zeit ein authentisches Glaubenszeugnis ablegen zu können, sollten sie sich von drei Eigenschaften leiten lassen, so sein Rat an die jungen Menschen: Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Optimismus. „Mag sein, dass euch eure Ehrlichkeit zum Nachteil gereicht, euch euer Verantwortungsbewusstsein Opfer abverlangt, euer Optimismus angesichts der korrupten Realität dieser globalen Gesellschaft vielen seltsam erscheint. Aber genau diese Werte sind es, die eure Gesellschaft, eure Kirche von euch erwarten,“ unterstreicht Franziskus, der seine jungen Adressaten der Fürsprache des Dieners Gottes und „großen Zeugen der Hoffnung“ Kardinal Van Thuan anempfiehlt und ihnen folgenden Rat mit auf den Weg gibt:

„Liebe Freunde, ich hoffe, dass dieser Tag für euch eine Pilgerfahrt zu euren kulturellen und religiösen Wurzeln sein wird; eine Erfahrung des gestärkten Glaubens – und vor allem ein erneuertes missionarisches Bewusstsein. Liebt euer Zuhause! Das Zuhause, das eure Familien und eure Heimat sind. Liebt das vietnamesische Volk, liebt euer Land!“

Aufruf zum Gebet für die vietnamesischen Migranten der Tragödie in Großbritannien

Zum Abschluss seiner Botschaft war es Franziskus noch ein Anliegen, an die Tragödie der 39 vietnamesischen Migranten zu erinnern, die Ende Oktober in einem Container im englischen Essex erstickt waren. Der Papst rief zum Gebet für diese Toten auf. Der Vorfall hatte die Menschen im Migrationsland Vietnam tief erschüttert.

(vatican news – skr)
 

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20. November 2019, 10:54