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Leichenfund auf dem Industriegelände von Grays in Essex: Polizisten riegeln das Gelände ab Leichenfund auf dem Industriegelände von Grays in Essex: Polizisten riegeln das Gelände ab 

Leichenfund in Großbritannien: Inakzeptable Tragödie für Europa

Hilfsorganisationen und Kirchenvertreter haben mit Entsetzen, aber auch mit der Forderung nach einer Änderung der Flüchtlings- und Migrationspolitik auf die Entdeckung von 39 offenbar erstickten Menschen in einem Lkw nahe London reagiert. Auch die Sant-Egidio-Gemeinschaftschlägt Alarm: Die europäischen Länder müssen dringend die notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen.

Am Mittwoch wurden in einem LKW-Container östlich von London 39 Leichen entdeckt, darunter auch ein Teenager. Obwohl über die Identität der Menschen vorerst noch nichts bekannt ist, deutet vieles auf eine neue Tragödie der Schlepperkriminalität hin.

Er sei „zutiefst traurig und schockiert“, sagte der katholische Bischof von Portsmouth, Philip Egan, laut britischen Medienberichten. Aus der anglikanischen Kirche riefen unter anderem der Bischof von Chelmsford, Stephen Cottrell, und die Londoner Bischöfin Sarah Mullally zum Gebet für die Toten und deren Angehörige auf. 

Statt Mauern, sichere und legale Weg bauen

Die Direktorin der Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS im Vereinigten Königreich, Sarah Teather, sprach von einer „verheerenden“ Nachricht und rief ebenfalls zum Gebet auf. Gleichzeitig warnte Teather davor, dass sich derartige Tragödien wiederholen könnten. „Solange wir statt an sicheren und legalen Wegen an Mauern bauen, um Menschen fernzuhalten, werden verzweifelte Menschen ihr Leben mit kriminellen Banden riskieren, mit tragischen Folgen", sagte sie.

Den traurigen Todeszug beenden

Alles weise auf eine „erneute Tragödie der Immigration“ hin, erklärte auch die Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom. Sie appellierte an die europäischen Institutionen und Länder, Maßnahmen gegen den „traurigen Todeszug“ von Flüchtlingen zu ergreifen. Die Gemeinschaft verwies auch auf die Menschen, die vor wenigen Tagen vor der Küste Lampedusas ertrunken waren.

Konkret forderte Sant'Egidio die Wiedereinrichtung von legalen Zugangswegen. In verschiedenen Bereichen der europäischen Wirtschaft und im Dienstleistungsgewerbe gebe es ein großes Bedürfnis nach Arbeitskräften, betonte die Gemeinschaft. Für Kriegsflüchtlinge müssten humanitäre Korridore eingerichtet werden, zudem sollte ein Resettlement innerhalb Europas in Erwägung gezogen werden. Auch brauche es eine vertiefte Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern von Flüchtlingen, um jungen Menschen dort eine Zukunft zu ermöglichen.

(kna/vaticannews – skr)

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24. Oktober 2019, 11:32