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Papst an Ordensfrauen: Neue Evangelisierungswege suchen

Bei einer Audienz für die Schwestern Jesu und Mariens hat Papst Franziskus an diesem Samstag über die Bedeutung der Evangelisierung gesprochen und hervorgehoben, dass es gerade in der heutigen Zeit „neue Wege der Evangelisierung und Mission zu entdecken“ gelte. Ordensgemeinschaften sollten aber immer „als apostolisches Werkzeug“ dienen, „denn einsame Tätigkeiten haben keine Zukunft“.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die spirituelle Arbeit der Ordensgemeinschaft widme sich „den Kleinen und Armen“, erinnerte der Papst in seiner Ansprache. Die Schwestern Jesu und Mariens seien heute in der ganzen Welt verbreitet. Franziskus ging bei der Audienz für die Teilnehmerinnen des 37. Kapitels der Kongregation auf die globale Ausrichtung des Ordens ein. Dieser sei heute in 28 Ländern und vier Kontinenten vertreten, unterstrich der Papst. Und er zeigte den Ordensfrauen drei Wege auf, um in ihrem Dienst für die Gläubigen und die Kirche weiterzugehen.

Zum Nachhören

Der erste Weg, so Franziskus, sei jener, „Zeugen der barmherzigen Güte Gottes zu sein“. Dies sei die grundlegende Erfahrung der heiligen Claudina Thevenet, der französischen Ordensgründerin aus dem 19. Jahrhundert: die Güte Gottes zu erkennen, „eines barmherzigen Gottes, der immer vergibt“.

Grußworte der Schwestern Jesu und Mariens an de Papst
Grußworte der Schwestern Jesu und Mariens an de Papst

„Wir müssen unsere Welt mit Mitgefühl, ohne Angst, ohne Vorurteile und mit Mut betrachten, wie Gott sie betrachtet, indem wir Sorgen, Freuden und Hoffnungen unserer Geschwister als unsere eigenen spüren; und von dort aus mit Leben und Wort verkünden und ,Jesus und Maria bekannt und geliebt' zu machen, mit der Kreativität von Diakonen und Werken des Apostolats.“

Der zweite Weg sei jener des „geschwisterlichen Lebens und der Solidarität“: „Es ist notwendig“, sagte Franziskus, „die Gemeinschaft mit immer mehr evangelischen Beziehungen zu vertiefen, damit ihr immer apostolischere Gemeinschaften werdet, Missionsschwestern, die fähig sind, andere Jugendliche zu ,infizieren', damit sie dieser Form der Weihe folgen können. Zu diesem Zweck müssen wir offen sein für die Begegnung mit den Jugendlichen“.

Wichtig sei in diesem Zusammenhang vor allem eines, wiederholte der Papst eine gerne von ihm verwandte Mahnung: die „Fröhlichkeit“ auszustrahlen, die daraus entstehe, Christus nachzufolgen: 

„Aber Freude als eine der Vermerke des eigenen Lebens, richtig? Ich muss gestehen, es tut mir leid, wenn ich traurige Kirchenleute, Männer oder Frauen sehe, mit einem Wachgesicht, als wären sie auf einem Begräbnis. Und ich habe Lust zu sagen: Sag mir, was hattest du heute zum Frühstück, Kaffee mit Milch oder Essig? Freude, bitte, dass der Blick voller Frieden, mit einem Lächeln, von innen kommt und der Spiritualität entgeht: ,Ja, aber'...  Das ,Ja, aber', das ,Aber' ist ein Weg zur Traurigkeit, immer!“

„Erkenne und habe den Mut, weiterzugehen“

Auch der letzte vom Papst vorgezeichnete Weg war eine freundliche Ermahnung: „Erkenne und habe den Mut, weiterzugehen“. Gott öffne sich auf seinem Weg nach draußen, „tritt in die Welt ein und nimmt den Menschen an, wie er ist“.

„Es ist notwendig, wie es eure Ordensgründerin Thevenet getan hat, hinaus zu gehen, aber nicht, um es zu einer bewegenden Erinnerung werden zu lassen, sondern um das Charisma in seinem ursprünglichen Kern wieder zu entdecken. Wir brauchen Unterscheidungsvermögen, um zu wissen, wie wir weiter gehen können, und uns zu fragen, ob unser Apostolat und unsere Werke, unsere Gegenwart und unser Dienst auf das antworten, was der Heilige Geist in dieser 200-jährigen Geschichte der Heiligen Claudina und der Kongregation verlangt hat oder nicht. Ich ermutige euch, zu erkennen, zu bewerten und zu wählen, um damit immer besser auf das reagieren zu können, was Gott heute von euch will.“

(vatican news)

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Eindrücke von der Audienz im Vatikan
05. Oktober 2019, 13:27