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Papst Franziskus bei IFAD, 14.2.2019 Papst Franziskus bei IFAD, 14.2.2019 

Papst Franziskus beklagt ungerechte Güterverteilung auf der Welt

Papst Franziskus hat eine zunehmend ungleiche Verteilung von Gütern in der Welt kritisiert. „Wenige haben zu viel, und zu viele haben nur wenig. Diese perverse Entwicklung von Ungleichheit ist für die Zukunft der Menschheit verheerend“, sagte der Papst im Rahmen seines Besuches am Sitz der FAO an diesem Donnerstag.

In einer eigenen Ansprache dankte Franziskus den Mitarbeitern der UN-Einrichtung für ihren Dienst an den Ärmsten der Welt; damit arbeiteten sie gegen den Mainstream der Ungleichheit.

Enthusiamus, Gesichter in den Akten suchen und lieben

„Von eurer Arbeit profitieren viele hilfsbedürftige und benachteiligte Menschen, die unter vielen Leiden in den Peripherien der Welt überleben. Um diese Arbeit gut zu erledigen, muss sich zu den technischen Fähigkeiten eine spezielle menschliche Sensibilität gesellen.“ Deshalb, so Franziskus, wolle er ihnen raten, stets das innere Leben und die Gefühle zu fördern, die das „Herz weiten und die Menschen und Völker veredeln.“ „Auch dank eurer Hilfe kann man Projekte realisieren, die benachteiligten Kindern helfen - das sind viele auf der Welt, sehr viele – Frauen und Kindern. Ich danke euch also für eure Arbeit und tue das auch im Namen der vielen Armen, denen ihr dient.“

Hinter jeder Akte, jedem Projekt, das sie bearbeiteten, sollten die IFAD-Angestellten die Gesichter der Menschen sehen, um die es dabei geht, ermunterte sie der Papst.

„Gott in den Mittelpunkt dessen stellen, was man tut“

Gleichzeitig forderte er sie auf, in ihrem Einsatz nicht nachzulassen. Ihre Arbeit für die Menschen in vernachlässigten ländlichen Gebieten sei nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Franziskus ermutigte die UN-Mitarbeiter zu Enthusiasmus, was auch bedeute, „Gott in den Mittelpunkt dessen zu stellen, was man tut“.

„Um voranzugehen, ist es nötig, zu lieben. Die Frage, die man sich stellen muss, ist nicht: ,wie schwer fallen mir diese Dinge, die ich tun muss?', sondern: ,Wieviel Liebe lege ich in diese Dinge, die ich gerade tue?‘ Wer liebt, hat die Fantasie, Lösungen zu entdecken, wo andere nur Probleme sehen.”

Bei seinem Besuch in der IFAD-Zentrale anlässlich der Eröffnungssitzung der 42. Versammlung des Verwaltungsrats der UN-Organisation hatte sich der Papst zuvor in je eigenen Ansprachen an den IFAD-Verwaltungsrat sowie einige Vertreter indigener Völker gewandt.

Kampf gegen Klimawandel

Der IFAD ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Sie entstand auf Anregung des Welternährungsgipfels von 1974. Der Organisation mit Sitz in Rom gehören 163 Länder an.

Anfang 2018 hatte IFAD-Präsident Gilbert F. Houngbo Papst Franziskus im Vatikan getroffen. Houngbo steht seit April 2017 an der Spitze der Organisation. Neben der landwirtschaftlichen Entwicklung will er unter anderem den Kampf gegen Klimawandel in den Fokus rücken und die Perspektiven für Jugendliche verbessern.

(kna/vatican news - cs)

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14. Februar 2019, 14:33