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Österreich: Neutralitätsgebot für Nahost-Diplomatie nutzen

Im Nahost-Konflikt kann ein gerechter Friede immer nur auf dem Weg des Dialogs und der Diplomatie errungen werden. Das hat die Katholische Sozialakademie (ksoe) in einer Stellungnahme auf ihrer Websiete zum Nationalfeiertag festgehalten. Österreichs Neutralität sollte dabei „zu aktiver Friedensdiplomatie" genutzt werden.

Wenn Österreich am Nationalfeiertag des am 26. Oktober 1955 vom Nationalrat beschlossenen Gesetzes zur österreichischen Neutralität gedenke, dann müsse gerade im Kontext des eskalierenden Nahost-Konflikts verstärkt darüber nachgedacht werden, „wie die Republik Österreich ihre Neutralität jenseits von bloßen Lippenbekenntnissen in den Dienst einer aktiven Friedensdiplomatie stellen kann“, so der Direktor Markus Schlagnitweit. Sich für einen gerechten Frieden einzusetzen werde gegenwärtig dadurch erschwert, dass bei nahezu jede Stellungnahme zum Nahost-Konflikt in der gegenwärtigen Stimmung sofort geschaut werde, auf wessen Seite man vermeidlich stehe. Dies würde die Polarisierung vorantrieben und Dialoge verhindern. Wer einen Konflikt im Sinne der Katholischen Soziallehre gerecht und mit Aussicht auf Frieden lösen wolle, dürfe nicht Partei ergreifen. Nicht der militärische Sieg, sondern das friedliche Zusammenleben sollte das Ziel sein.

Der Weg zu diesem Ziel sei vor dem Hintergrund des über Jahrzehnte hinweg auf beiden Seiten erlittenen Leids und Unrechts schwer zu finden und zu gehen, wandte der ksoe-Direktor ein, es sei aber der einzige Weg für ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit.

Auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat zum Nationalfeiertag an die Bedeutung der Neutralität erinnert. „Österreichs Neutralität, soweit noch vorhanden, ist ein Auftrag zur Wachsamkeit und zur aktiven Friedensarbeit. Unsere Welt ist doch in allen positiven und verheerenden Entwicklungen vernetzt, nichts spielt sich im luftleeren Raum ab", schrieb der Innsbrucker Oberhirte in einem Posting auf Instagram.

(kap – jo)

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26. Oktober 2023, 12:46