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Kinder spielen inmitten von Gebäuden, die bei dem Erdbeben, das die Türkei und Syrien im Februar erschütterte, beschädigt wurden Kinder spielen inmitten von Gebäuden, die bei dem Erdbeben, das die Türkei und Syrien im Februar erschütterte, beschädigt wurden  (AFP or licensors)

Österreich: Caritas-Hilfe für Syrien und Türkei geht weiter

Fast drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei hat Caritas Österreich die Notwendigkeit unverminderter Nothilfe in der Katastrophenregion unterstrichen. Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp versicherte bei einem Lokalaugenschein in Syrien: „Wir sehen, dass die Hilfe bei den unzähligen Betroffenen ankommt“.

Nach UNO-Angaben sind 56.000 Menschen beim Beben ums Leben gekommen und weitere 119.200 Menschen verletzt worden. „Gleichzeitig zeigt sich, wie wichtig weitere Hilfe angesichts des Ausmaßes der Katastrophe ist“, betonte Knapp, der vor Ort Optionen für weitere Hilfsmaßnahmen auslotet.

Die Versorgung jener, die ihre Häuser und Wohnungen verloren haben, habe für die Caritas nach wie vor höchste Priorität. „Knapp drei Monate nach dem Beben gibt es immer noch 205 Notunterkünfte für betroffene Menschen“, so Knapp. Und neben der Deckung der Grundbedürfnisse steige auch der Bedarf an psychosozialer Hilfe.

Gerade Syrien habe das Erdbeben in einer verheerenden Lage getroffen. Wegen des anhaltenden Bürgerkriegs, der Pandemiefolgen, der Wirtschafts- und Ernährungskrise seien bereits vor dem Unglück mehr als 15 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen gewesen. Von diesen seien nun 8,8 Millionen zusätzlich vom Erdbeben betroffen. „Das ist eine humanitäre Tragödie, bei der wir die Menschen nicht alleine lassen dürfen“, betonte der Caritas-Auslandshilfe-Chef.

Mittel- und langfristige Hilfe gestartet

In Syrien ist die Caritas-Österreich mit Partnerorganisationen bereits seit über 30 Jahren aktiv und hilft vor allem auch in den von Erdbeben betroffenen Gebieten wie Aleppo, Latakia, Hama und Tartus. In der ersten Phase liegt der Fokus auf der Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, medizinischer und psychosozialer Unterstützung sowie Bargeldzahlungen. Bisher habe man mit Unterstützung der Caritas-Österreich mehr als 90.000 Menschen mit dem Notwendigsten versorgt, berichtete Knapp. Dringend notwendig sei weiterhin finanzielle Unterstützung.

Zudem startete die Caritas inzwischen ihre mittel- bis langfristigen Hilfe. Knapp: „Neben der psychosozialen Unterstützung traumatisierter Personen liegt unser Fokus bei der Unterstützung bei Wohnungsmieten sowie der Rehabilitierung von Wohnungen und Schulen. Vor allem auch, Kindern wieder einen normalen Schulalltag zu ermöglichen und unsere Bildungsprojekte insgesamt hat für uns jetzt Priorität.“

Rund 700.000 Hilfsgüter

Auch in der Türkei lag der Fokus der Caritas-Hilfe in der ersten Phase in der Verteilung von humanitären Hilfsgütern. Rund 700.000 solcher Güter - darunter Lebensmittelpakete und warme Mahlzeiten, Wasser, Hygieneartikel, Decken, Schlafsäcke, Zelte und Winterkleidung - wurden von den Partnerorganisationen der Caritas an mehr als 97.000 Menschen ausgegeben. 

Möglich wurde diese Hilfe auch aufgrund der Solidarität in Österreich, versicherte Knapp. Der Auslandshilfe-Generalsekretär, der auch Vorstandsvorsitzender von „Nachbar in Not“ ist, betonte, die Hilfsbereitschaft müsse anhaltend sein: „Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe werden uns die Folgen weiterhin beschäftigen.“ Die langfristige Hilfe beim Wiederaufbau und die Beschaffung von Wohnraum habe für die Caritas jetzt Priorität. Knapp sagte ein „Danke an all jene, die uns dabei mit ihrer Spende unterstützen“.

(kap – mg)

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02. Mai 2023, 11:47