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Bischof Peter Kohlgraf Bischof Peter Kohlgraf  

Synodaler Weg: „Synodalität verstetigen“

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat darum geworben, den Reformprozess Synodaler Weg auch nach Abschluss fortzuführen - und zwar in Form eines synodalen Stils. Er äußerte sich am Freitag gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Synodalversammlung bei einer Pressekonferenz in Frankfurt.

Dabei sprach Bischof Kohlgraf auch die Frage eines Synodalen Rates an, dessen Einrichtung vom Vatikan abgelehnt wird.

„Der Nuntius (Erzbischof Nicola Eterovic, Anm.) hat uns deutlich gesagt, dass der Synodale Rat – so wie der Nuntius versteht, dass wir ihn gedacht haben könnten – auf keiner Ebene wirklich gewünscht ist. Ich glaube aber, dass wir durchaus das Anliegen des Heiligen Vaters weiterverfolgen, indem wir Synodalität verstetigen wollen“, zeigte sich Kohlgraf überzeugt. „Ich glaube, wir müssen jetzt in diesem Synodalen Ausschuss Formen finden, dass wir wirklich ein synodales Miteinander stärken und entwickeln. Es geht nicht um eine Schwächung des Bischofsamtes. Ich erlebe es als Stärkung meines Dienstes, wenn ich Menschen mit einbinde in Beratung und auch Entscheidung. Das tun wir ja bereits jetzt schon, das ist ja kein völlig neuer Gedanke.“

Andere Bilder vom Priestersein heute

Kohlgraf ging auch auf den am Donnerstag verabschiedete Grundtext zum priesterlichen Leben ein, der für den Abbau von Klerikalismus, eine bessere Priesterausbildung und ein stärkeres Miteinander von Priestern und Laien wirbt. Das Papier nehme trotz einiger Schwächen wichtige Fragen in den Blick, urteilte der Bischof, der beim Synodalen Weg im Priester-Forum wirkte. Das habe er auch im Kontext der Aufarbeitung des kirchlichen Missbrauchs verstanden, so Kohlgraf, in dessen Bistum vor wenigen Tagen eine Missbrauchsstudie vorgestellt worden ist.

„Welche Stellung hat der Priester im Volk Gottes, wie ist das Miteinander, auf welches Podest heben wir ihn, auch das Volk Gottes? Braucht es nicht ganz andere Bilder vom Priestersein heute? Der Text stellt in keiner Hinsicht, nirgendwo, die Bedeutung des sakramentalen priesterlichen Dienstes in Frage, versucht ihn aber in unsere Zeit hinein zu verorten.“

Das zuständige Synodalforum hatte den Grundtext gegenüber der ersten Lesung verändert, um ihn beschlussfähig zu machen. So wurde etwa die kirchliche Entwicklung in Deutschland aufgenommen, und es wurden Bezüge zur MHG-Missbrauchsstudie hergestellt, die Präambel wurde gekürzt. Die Beschlussversion soll nun in die Weltsynode hineingetragen werden.

(vatican news – pr)

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10. März 2023, 15:32