Suche

Und so sah es bei Hans Werner Lichter vor einem Jahr aus Und so sah es bei Hans Werner Lichter vor einem Jahr aus 

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe: „Im Keller lagerten Radio Vatikan-CDs“

Am 14. Juli 2021 riss eine gewaltige Flutwelle halbe Orte im Ahrtal fort und 134 Menschen in den Tod. Noch immer werden zwei Personen vermisst. Auch Hans Werner Lichter vom Vorstand des Freundesvereins von Radio Vatikan war direkt von der Überschwemmung betroffen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Im Keller des Hauses von Lichter lagerten unter anderem die Vorräte unseres Freundesvereins für die Herstellung der CDs sowie Werbematerialien für den Katholikentag. „Alles war zerstört“, so Lichter gegenüber Radio Vatikan. Die ganze Gegend in der Eifel, im Großraum Trier, sei betroffen gewesen. „Einfach eine Katastrophe“, so Lichter. Ein Grund mehr, unsere hochgeschätzten Hörerinnen und Hörer daran zu erinnern, dass wir uns auf Ihre Spenden freuen. Die Kontodaten des Vereins der Freunde von Radio Vatikan bei der PaxBank Trier lautet:

IBAN: DE10 3706 0193 3010 1340 12

BIC: GENODED1PAX

Vielen Dank und „Vergelt's Gott“ für Ihre großherzige Spende! Auf Wunsch bzw. je nach Höhe der Zuwendung erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung.

Zum Nachhören - ein Jahr nach der Flutkatastrophe in Deutschland

Solidaritätsbekundungen

Was eine „sehr schöne Erfahrung bei allem Leid war, war eine ungeahnte Hilfe von allen möglichen Seiten“, sagt Lichter. Etwa von Menschen, die dann in den Tagen nach dem Hochwasser da standen „mit Messgeräten, mit schweren Geräten, einfach teilweise auch mit Eimer und Schippe, wie man so schön bei uns sagt“. Aus allen Teilen der Bundesrepublik seien Helfer angereist - ein schönes Zeichen der Solidarität, so Lichter.

„Bei uns kamen viele hauptsächlich aus Rheinland-Pfalz. Sie standen da und packten ohne zu fragen mit an“, erläutert Lichter. „Das war eine wunderbare Erfahrung, und ich weiß noch, dass uns allen die Tränen in den Augen standen über diese Hilfsbereitschaft, diese Solidarität, die dann einfach von heute auf morgen da war.“ Man sehe dann schon, „wenn wirklich Not da ist, dass man sich gegenseitig hilft“. Und das sei eine Erfahrung gewesen, die man so nicht unbedingt erwartet hätte, „die aber bei allem Leid sehr, sehr gut getan hat“, erinnert sich Hans-Werner Lichter.

Vor einem Jahr in Rheinland-Pfalz
Vor einem Jahr in Rheinland-Pfalz

Jörg Meyrer war Pastor von Langenlonsheim/Bretzenheim im Ahrtal und ist jetzt Pastor in und um Bad Neuenahr/Ahrweiler. Er weist auf den TV-Gottesdienst am kommenden Sonntag hin, der aus der immer noch „kaputten“ Kirche St. Laurentius Ahrweiler übertragen wird. Die drei großen Kirchen in der Region seien weiterhin nicht begehbar, das kirchliche Alltagsleben sei erschwert. Auch die finanzielle Hilfe sei nicht überall angekommen.

„Die Aufmerksamkeit hat nachgelassen, weil es so viele Katastrophen gibt, so viel beschäftigt uns, das ist ja Woche für Woche was anderes“, so Meyrer. Zu den Aufbauarbeiten und den noch nicht geleisteten Geldhilfen sagt er: „Die Verfahren sind sehr langwierig.“ Es seien von den 8.500 bisher gestellten Anträgen nur 1.500 bearbeitet worden. „Das ist natürlich nicht viel nach einem Jahr, und es sind ja noch längst nicht alle Anträge gestellt. Auch wir haben unsere noch nicht alle stellen können, weil es einfach zu zeitaufwendig ist, wenn man einfach unglaublich viele Dokumente braucht. Es ist kompliziert, und es gibt auch viel Frust nach wie vor bei der Auszahlung der Gelder, die über die EZB und damit über die Steuergelder kommen“, so Meyrer.

Keine einmalige Katastrophe

Die Flut des vergangenen Sommers wird nach Einschätzung von Deutschlands größtem Versicherer Allianz keine einmalige Katastrophe bleiben. Der neue Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Ralph Tiesler, will deshalb die Bevölkerung stärker in Katastrophenschutzübungen einbinden. „Wir sehen die Bevölkerung nicht als Statisten, sondern als Akteure auf Augenhöhe, die für ihren eigenen Schutz auch selbst etwas tun“, sagte der oberste deutsche Zivilschützer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Er halte es deshalb für sinnvoll, sich gemeinsam auf Krisenszenarien auch mit Übungen vorzubereiten. „Wie das genau aussehen könnte, müssen wir diskutieren“, sagte Tiesler.

(vatican news/michael pauken/rnd)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

11. Juli 2022, 12:25