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Der ökumenische Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Partenkirchen Der ökumenische Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Partenkirchen 

D: Trauergottesdienst für Opfer des Zugunglücks in Burgrain

In der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Partenkirchen haben die katholische und evangelische Kirche am Samstag gemeinsam der Opfer des Zugunglücks vom 3. Juni in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen gedacht. An dem Gottesdienst nahmen Hinterbliebene, Überlebende, Rettungs- und Hilfskräfte sowie weitere Gläubige teil. Bei dem Zugunglück vom 3. Juni waren fünf Menschen gestorben, mehr als 40 wurden verletzt.

In dem Trauergottesdienst dankten der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, und Christian Kopp, der evangelische Regionalbischof des Kirchenkreises München und Oberbayern,  insbesondere den Einsatzkräften in den Rettungsdiensten, dem Kriseninterventionsteam und vielen anderen Menschen, die nach dem Zugunglück geholfen hatten. Gerade diese akut geleistete Hilfe sei „aktive Empathie, so kann Mitleid wirksam werden“, sagte der Münchner Erzbischof laut einer Pressemitteilung des Erzbistums vom Samstagabend.

„Wenn ein Ereignis wie dieses brutal einschlägt in das Leben der Menschen, bleibt immer die Frage nach dem Weshalb“

Kardinal Marx erinnerte an den Einschnitt, die Erschütterung, die das Unglück für die Betroffenen und ihre Angehörigen bedeute, für den ganzen Ort, für alle, die die Bilder und Nachrichten verfolgt hätten. Auch er sei „tief erschrocken“ gewesen, als er von dem Unglück erfahren habe. „Natürlich wissen wir, dass unser Leben endlich ist“, betonte Marx. „Doch wenn ein Ereignis wie dieses brutal einschlägt in das Leben der Menschen, bleibt immer die Frage nach dem Weshalb“, so der Erzbischof. Antworten darauf könnten die Menschen nicht finden. „Wir können nur hoffen und dazu einladen, sich auf den Weg einzulassen, den Jesus uns aufgezeigt hat“, sagte der Kardinal. „Wir stehen mit leeren Händen vor Gott, aber er kann sie füllen mit seinem Trost.“

„Wir stehen mit leeren Händen vor Gott, aber er kann sie füllen mit seinem Trost“

Regionalbischof Christian Kopp erinnerte in der Predigt daran, wie ein grausames Unglück einbrechen kann in den schönen Stunden des Lebens, wie etwa am 3. Juni, dem letzten Schultag vor den Pfingstferien. „Mitten in die feinsten Momente des Lebens knallt das schreckliche, beschissene Leben“. Manchmal fege ein Tornado durchs Leben wie ein Sturm, der eine riesige Schneise im Wald hinterlasse. Es brauche „Jahre oder Jahrzehnte, bis dort wieder große Bäume wachsen“. Man kann „pflanzen und hegen und gießen und pflegen – die Wunde bleibt“, sagte Kopp. „Die Wunde des 3. Juni werden viele nicht vergessen.“ Jetzt komme es darauf an, miteinander die Wunden dieses Unglücks auszuhalten, und das Entsetzen und Leid gemeinsam zu tragen. Die Schneise des Unglücks-Sturms „wächst nicht einfach schnell zu“, betonte Kopp.  Aber der Trauergottesdienst sei ein kleines Pflänzchen der Hoffnung. Jetzt komme es darauf an, weiterzugehen, auf Jesus zuzugehen, der gesagt hatte: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

(pm-sst)

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12. Juni 2022, 10:43