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Mit Kerzen und Handy-Taschenlampen Mit Kerzen und Handy-Taschenlampen 

Österreich: Gedenken an Pandemie-Opfer

Mit einem Lichtermeer in der Wiener Innenstadt haben Zehntausende Menschen der bisher mehr als 13.000 Covid-19-Toten in Österreich gedacht.

Schweigend bildeten sie am Sonntagabend rund zehn Minuten lang mit Kerzen und Handy-Taschenlampen eine Lichterkette entlang der Ringstraße. Die Aktion, zu der die zivilgesellschaftliche Initiative „#YesWeCare“ aufgerufen hatte, bekundete auch Solidarität mit dem Personal in den Spitälern und Gesundheitseinrichtungen.

Wer nicht zur Ringstraße kommen konnte, war eingeladen, eine Kerze ins Fenster zu stellen. Auf diese Weise nahmen viele Menschen auch an anderen Orten in Österreich sowie via Social Media an dem Lichtermeer teil.

„Hoffnung und Verbundenheit sind stärker als das Dunkel des Todes“

Unterstützung für die Aktion kam unter anderen vom Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. Er hatte am Sonntag vorab angekündigt, dass er für alle Opfer der Pandemie Kerzen entzünden und in seine Fenster im Erzbischöflichen Palais stellen werde. Auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl postete im Internet das Bild einer Kerze in seinem Fenster.

„Viele Menschen trauern gerade zu Weihnachten um einen Menschen, den sie heuer durch die Corona-Pandemie oder anderswie verloren haben. Für sie alle entzünde ich heute viele Kerzen und stelle sie in die Fenster Richtung Stephansplatz“, sagte Kardinal Schönborn der Nachrichtenagentur Kathpress. „Licht und Wärme der Kerze machen deutlich, dass Hoffnung und Verbundenheit stärker sind als das Dunkel des Todes und der Verzweiflung.“

Unterstützung auch aus der Politik

Organisiert wurde das Lichtermeer von der eigens zu diesem Zweck gegründeten Initiative „#YesWeCare“. Mitorganisator Daniel Landau sagte am Sonntag zu Kathpress, er sei „überwältigt“ davon, wie viele aus der ganzen Gesellschaft sich spontan an dem Aufruf beteiligt hätten, insbesondere auch aus dem Bereich der Kirchen und Religionsgemeinschaften.

Die zivilgesellschaftliche Aktion hatte in den vergangenen Tagen breite Unterstützung bis hin zu Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer gefunden. Auch zahlreiche Organisationen und Parteien riefen zur Teilnahme auf.

„Gemeinsam meistern wir die Krise“

„Gemeinsam meistern wir die Krise“, zeigte sich etwa der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, ebenso solidarisch mit #YesWeCare wie der Wiener evangelische Superintendent Matthias Geist oder die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich.

(kap – sk)
 

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20. Dezember 2021, 11:07