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Papst Franziskus und Scheich Ahmed al-Tayeb bei einer Audienz im Vatikan am 4. Oktober 2021 Papst Franziskus und Scheich Ahmed al-Tayeb bei einer Audienz im Vatikan am 4. Oktober 2021 

D: Islam-Experte sieht Sympathie vieler Muslime für Franziskus

Papst Franziskus wird nach Ansicht des Theologen und Islamwissenschaftlers Felix Körner von vielen in der muslimischen Welt als Vorbild geschätzt. Zahlreiche Muslime sähen Franziskus als Vertreter der „Menschlichkeit“, sagte der Jesuit am Mittwoch in der neuen Folge des Domradio-Podcasts „himmelklar“.

Bereits unter Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. hat es nach Angaben des Islamwissenschaftlers Bewegung im Verhältnis zwischen Christen und Muslimen gegeben. Papst Benedikt XVI. habe die Bereitschaft gezeigt, aus Fehlern im interreligiösen Dialog zu lernen, und das habe ihm bei Muslimen Respekt eingebracht, betonte Körner.

Hier das Interview mit Jesuitenpater Felix Körner SJ

Die Lage in der Türkei

Im Podcast nimmt der Jesuit, der von 2001 bis 2008 in Ankara lebte, auch Stellung zur aktuellen Lage in der Türkei. Dabei spricht er von einer „Gesellschaft der Angst“ und von empfindlichen Einschränkungen bei der Meinungsfreiheit. Wenn beispielsweise ein muslimischer Theologe von „interreligiösem Dialog“ spreche, sei dies für ihn bereits jobgefährdend, so Körner. Denn dieser Begriff werde mit der Gülen-Bewegung in Verbindung gebracht, die der türkische Staat als Terrororganisation einstufe.

Körner lehrt seit kurzem als Professor am 2019 gegründeten Institut für Katholische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität. Dort leitet er den neuen Nicolaus Cusanus-Lehrstuhl für Theologie der Religionen.

(domradio/kna – mg)

Benedikt XVI. (2005-13)
Benedikt XVI. (2005-13)

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27. Oktober 2021, 10:16