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Impfung in Myanmar Impfung in Myanmar 

D: „Impfstoffe weltweit nicht gerecht verteilt“

Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, hat eine global ungerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe beklagt. „Von einer weltweit gerechten Verteilung der Impfstoffe kann keine Rede sein”, sagte er dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.

„Bislang wurde nicht eine einzige Dose des von der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen Impfstoffes der Firma Pfizer in Afrika verabreicht – eine krasse Diskrepanz zu den rund 100 Millionen Dosen, mit denen überwiegend Menschen in westlichen Industrienationen geimpft worden sind.” Müller fügte hinzu: „Es darf nicht sein, dass der Impfstoff weiterhin nach finanziellen und nicht nach humanitären Aspekten verteilt wird.”

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte von reichen Staaten zuvor mehr Geld für Corona-Impfungen in armen Ländern gefordert. Anlässlich des Impfstarts in 18 Entwicklungs- und Schwellenländern durch das internationale Covax-Impfstoffprogramm erklärte er in Berlin: „Wir besiegen die Pandemie nur weltweit oder gar nicht.” Allerdings hätten in diesem Jahr maximal 20 Prozent der Bevölkerung in 92 ärmeren Ländern die Chance, geimpft zu werden. Und selbst dafür sei die Finanzierung längst nicht gesichert. 

Hohe Preise im Süden Afrikas

Deshalb müssten sich die Weltgemeinschaft, die Europäische Union und private Geber noch stärker an der Finanzierung von Covax beteiligen, mahnte der Minister – die EU jetzt mit 4 Milliarden Euro. Denn die gleiche Summe hätten die USA angekündigt.

Der Südafrikakorrespondent der britischen „Financial Times”, Joseph Cotterill, hatte via Twitter auf erhebliche Preisunterschiede hingewiesen. So zahle das südostafrikanische Uganda pro Impfung 7 Dollar an den britischen Hersteller Astrazeneca, die EU hingegen zahle lediglich 2,16 Dollar.

(rnd – sk)
 

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05. Februar 2021, 11:20