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Ivo Muser, Bischof von Bozen-Brixen Ivo Muser, Bischof von Bozen-Brixen  

Bischof Muser zu Missbrauchsbericht: Wir machen unsere Hausaufgaben

In der Diözese Bozen-Brixen ist an diesem Montag der italienweit erste unabhängige Bericht zu Missbrauchsfällen vorgestellt worden. In einer ersten Reaktion zeigte Bischof Muser sich betroffen - aber auch entschlossen, die Erkenntnisse des Berichts energisch aufzuarbeiten.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Erst kurz vor der Vorstellung bekam der Bischof Einblick in das rund 600-seitige Dokument, das die Anwälte der damit beauftragten Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl in einer öffentlichen Pressekonferenz erläuterten. Am Freitag will Muser sich gemeinsam mit seinem Generalvikar ausführlicher zu den darin zusammengetragenen Erkenntnissen äußern. Wir fragten den Bischof von Bozen-Brixen nach einer ersten Stellungnahme.  

Zum Nachhören - was der Bischof sagt



„Wir machen unsere Hausaufgaben. Wir sind das jetzt angegangen, auch wenn es schmerzlich ist. Und dann muss jede Diözese in Italien ihren eigenen Weg finden“, so Bischof Muser, dessen Diözese italienweit auch die erste war, die 2010 eine Ombudsstelle für Missbrauchsbetroffene eingerichtet hatte. Deshalb sehe er diesen Bericht vor allem als „Schritt innerhalb eines Prozesses“:

„Schritt innerhalb eines Prozesses“

„Es ist einfach entscheidend, dass wir uns an die Seite der Opfer stellen. Das hat zu tun mit Respekt. Natürlich verwundet so ein Bericht, macht auch sehr betroffen. Und während der Vorstellung habe ich immer an die Opfer gedacht, ob sie nun noch leben oder ob sie bereits verstorben sind. Es gilt, dass wir sie nicht übersehen, dass wir vor allem ihr Leid sehr ernst nehmen und dass wir auch mit ihrer Hilfe versuchen, dass bestimmte Fehler, die passiert sind - persönlich und auch systemisch - möglichst nicht mehr wiederholt werden.“

„Entscheidend, dass wir uns an die Seite der Opfer stellen. Das hat zu tun mit Respekt“

Projekt: „Mut zum Hinsehen“

Im November 2023 hatte die Diözese das Projekt „Mut zum Hinsehen“ gestartet. Ein wichtiger Meilenstein ist der nun vorliegende unabhängige Missbrauchsbericht. Insgesamt bringe das Projekt schon mutmachende Früchte, berichtet Bischof Muser:

„Hoffe, dass wir so beitragen zu einem Mentalitätswandel. Darum geht es. Eine neue Kultur des Hinschauens, der Betroffenheit, der Bewältigung“

„Ganz einfach die Tatsache, dass viel angstfreier über Missbrauch geredet wird. Das ist schon ein wichtiger Beginn. Wir haben verschiedene Tagungen organisiert. Besonders wichtig war für mich persönlich auch als Bischof, dass ich mich öfters mit Betroffenen getroffen habe, dass ich mich auch austausche mit der Ombudsstelle. Und ich hoffe, dass wir so beitragen zu einem Mentalitätswandel. Darum geht es. Eine neue Kultur des Hinschauens, der Betroffenheit, der Bewältigung. Das ist entscheidend, weil es sich nun einmal um eine furchtbare Wunde innerhalb der gesamten Gesellschaft handelt. Und wenn diese Wunde aufbricht in der Kirche, dann ist es besonders schlimm, weil solche Taten nun einmal dem Evangelium diametral entgegengesetzt sind.“

Der Bericht über Missbrauchsfälle in der Diözese Bozen-Brixen (Bild: Diözese Bozen-Brixen)
Der Bericht über Missbrauchsfälle in der Diözese Bozen-Brixen (Bild: Diözese Bozen-Brixen)

„Es ist jetzt ganz wichtig, dass der Bericht nicht irgendwo in einem Regal verschwindet“

Der Bericht werde nun auch in den folgenden Wochen intensiv studiert und evaluiert, gemeinschaftlich mit den kirchlichen Verantwortungsträgern und Gläubigen, kündigt Bischof Muser abschließend an:

„Es ist jetzt ganz wichtig, dass der Bericht nicht irgendwo in einem Regal verschwindet. Ich möchte ihn hineintragen in alle Gremien, selbstverständlich auch in die Auseinandersetzung mit den Mitbrüdern, mit den Priestern. Wichtig ist, dass uns das nicht nur zu einer Betroffenheit führt, sondern zum gemeinsamen Handeln. Da braucht es natürlich bestimmte Verfahren, da braucht es Transparenz. Und da braucht es diesen Kulturwandel, den ich schon angesprochen habe. Und ich wünsche mir so sehr, dass dieser Kulturwandel weit über den Bereich der Kirche hinausgeht.“

Hier gibt es Hilfe

Hier finden Sie die  Ombudsstelle und den  Dienst für den Schutz von Minderjährigen der Diözese. Weitere Anlaufstellen hat die Diözese hier gesammelt. 

(vatican news)

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