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Ein Eichhörnchen sitzt in Seoul auf einem Baum Ein Eichhörnchen sitzt in Seoul auf einem Baum  (AFP or licensors)

Südkorea: Bischöfe warnen vor Verlust von Grünflächen

Angesichts von Regierungsplänen, ausgewiesene Grünflächen und unbebautes Land für Wohnungsbauprojekte zu nutzen, haben die südkoreanischen Bischöfe sich besorgt gezeigt. Dies werde negative Auswirkungen auf die Umwelt wie auch die künftigen Generationen haben, so die Bischofskonferenz des Landes.

„Diese Zonen sind die letzte Bastion des Schutzes von Grünflächen in städtischen Zentren, und ihre Beseitigung untergräbt die Werte, die wir an künftige Generationen weitergeben werden", sagte Blasio Park Hyun-dong, Vorsitzender des Ausschusses für Ökologie und Umwelt der katholischen Bischofskonferenz Koreas.

Park sagte, die Aufhebung der Bebauungsbeschränkungen in Schutzgebieten stehe „im Widerspruch zum Thema des diesjährigen Weltumwelttages“. Seine Botschaft wurde im Vorfeld des Weltumwelttages am 5. Juni auf der Webseite der Bischofskonferenz veröffentlicht.

Er betonte darin die Notwendigkeit, durch ökologische Umkehr und innere Wandlung eine „gesunde Beziehung zur Schöpfung“ wiederherzustellen und forderte die Menschen auf, sich für die Wiederherstellung der Umwelt einzusetzen.

Das Thema „Wiederherstellung von Land, Wüstenbildung und Widerstandsfähigkeit gegen Dürre“ ist eine der wichtigsten Säulen der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen (2021-2030) und entscheidend für die Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Aufhebung von Grünflächenschutz

Im Januar dieses Jahres kündigte die Regierung von Yoon Suk Yeol Maßnahmen zur Förderung neuer Wohn- und Entwicklungsprojekte an, darunter die Aufhebung der Beschränkungen für den Grüngürtel um die Hauptstadt, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Der Schritt zielt darauf ab, die in letzter Zeit zurückgegangenen Wohnungsbauprojekte im ganzen Land wieder zu beleben, indem Grüngürtel und ungenutztes Land verwendet werden können, um neue Entwicklungsgebiete im Großraum Seoul zu erschließen. Damit sollten 20.000 zusätzliche Wohneinheiten geschaffen werden, berichtete Yonhap.

Grüngürtelzonen wurden erstmals 1971 eingeführt, um die Entwicklung in Gebieten einzuschränken, die eine wahllose, schnelle Stadterweiterung zum Schutz der Umwelt verhindern sollen, präzisierte Korea JoongAng Daily. Sobald ein Grüngürtel ausgewiesen ist, ist es schwierig, eine Genehmigung für Entwicklungsprojekte in dieser Zone zu erhalten.

Bereits in den Jahren 2001 bis 2003 waren  allerdings die Beschränkungen für begrenzte Entwicklungszonen  in sieben kleinen und mittelgroßen Städten vollständig aufgehoben worden.

„Veraltete Vorschriften abschaffen“

Südkoreas Präsident Yoon kündigte in diesem Zusammenhang an, man werde eine Untersuchung durchführen, um „veraltete Vorschriften, die nicht mit dem Wandel der Zeit Schritt halten“, abzuschaffen.

Korea JoongAng Daily berichtete unterdessen, dass zwölf Ministerien und lokale Regierungen 336 Vorschriften zur Nutzung von Ackerland erlassen haben, die überprüft werden sollen.

(ucanews - cs)

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22. Mai 2024, 13:11