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Menschen verlassen die zerbombte Hafenstadt, Odessa, in der Ukraine Menschen verlassen die zerbombte Hafenstadt, Odessa, in der Ukraine  (ANSA)

Ukraine: Hilfswerk berichtet über Angriffe in Odessa

Seit dem Terroranschlag in Moskau hat die Zahl der Angriffe in der ukrainischen Hafenstadt zugenommen. „Jugend Eine Welt“- Nothilfekoordinator, Wolfgang Wedan, berichtet von der Situation der Menschen vor Ort.

Die Menschen in Odessa und Umgebung leiden wieder verstärkt unter russischen Drohnen- und Raketenangriffen. Darauf hat das österreichische Hilfswerk „Jugend eine Welt" am Montag in einer Mitteilung aufmerksam gemacht. Speziell nach dem Terroranschlag in Moskau habe die Zahl der Angriffe nochmals deutlich zugenommen. „Nervosität und Angst in der Bevölkerung und unter den vielen hier weilenden Binnenvertriebenen ist jetzt noch viel deutlicher zu spüren“, so Nothilfekoordinator Wolfgang Wedan nach einem Lokalaugenschein vor Ort.

„Jugend Eine Welt" unterstützt seit Beginn des Krieges die humanitäre Hilfe in der Ukraine, vor allem in der Region Odessa.

Steigende Angst und vermehrte Flucht

„Selbst unter den Einwohnern, die bisher eher gelassen reagiert haben, steigt der Wunsch, aus der Stadt zu flüchten“, so Wedans Bilanz. Aufgrund der permanenten Alarme und Raketeneinschläge sei an ein halbwegs normales Alltagsleben langsam nicht mehr zu denken. Die auf die kritische Infrastruktur abzielenden Angriffe sorgten mittlerweile fast täglich für längere Stromausfälle, auch die Wasserversorgung sei immer wieder unterbrochen.

Generell steige die Angst, dass es den russischen Truppen in absehbarer Zeit gelingen könnte, an der Front im rund 100 Kilometer entfernten Cherson durchzubrechen und dann Odessa sowie die umliegende Region bis zur Grenze nach Moldau zu besetzen, so Wedan.

Hilfswerk Vorort

„Jugend eine Welt“ hilft in Odessa u.a. über die örtliche Gemeinschaft der Don Bosco Schwestern. Diese kümmern sich vorwiegend um die vielen Binnenflüchtlinge in Odessa und Umgebung. Die Bedürftigen erhalten etwa die aus Österreich angelieferten Lebensmittelpakete, Kleidung, Sanitärartikel und im Winter Feuerholz.

Mit der Bevölkerung leiden auch die Schwestern unter den Angriffen. „Das Lagerhaus der Schwestern, wo all die Hilfsgüter vor deren Verteilung aufbewahrt werden, wurde kürzlich durch die Druckwelle einer Explosion schwer beschädigt, alle Fenster und Türen sind rausgeflogen,“ berichtet Wedan.

Durch die Lieferung von Hilfsgütern können die Schwestern vor Ort anderen helfen. Besonders froh seien sie über die aus Österreich antransportierten Stromgeneratoren. Damit könne man etwa während der Stromausfälle die für die Verteilung der Hilfsgüter wichtigen Kommunikationskanäle aufrechterhalten.

(kap-fc)

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08. April 2024, 12:32