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Chibok, Nigeria, Ort der Massenentführung von Mädchen vor 10 Jahren Chibok, Nigeria, Ort der Massenentführung von Mädchen vor 10 Jahren  (AFP or licensors)

Nigeria: In 10 Jahren mehr als 1680 Kinder entführt

Zum zehnten Jahrestag der Entführung von Chibok hat Unicef einen neuen „Bericht über die Sicherheit von Schulen“ in Nigeria veröffentlicht. In den letzten 10 Jahren wurden demnach mehr als 1.680 Kinder entführt.

Während in Nigeria der zehnte Jahrestag der Massenentführung von Chibok im Nordosten begangen wird, sind immer noch 90 Mädchen gefangen geblieben. Zudem erholt sich das Land von einer weiteren Entführung von Schülern im Bundesstaat Kaduna im März dieses Jahres. Aus diesem Grund fordert das UN-Kinderhilfswerk in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung dazu auf, „die Bemühungen zum Schutz der verletzlichsten Bevölkerung des Landes, seiner Kinder, zu verstärken.“

Am selben Tag hatte Unicef den „Bericht zur Überwachung der Mindeststandards für sichere Schulen (MSSS)“ veröffentlicht, der auf Berichten über Gewalt an Schulen basiert.

Hohe Anzahl entführter Kinder

In den letzten 10 Jahren habe den Angaben zufolge die mit Konflikten verbundene Gewalt zu mehr als 1.680 entführten Kindern geführt, die verschleppt wurden, während sie in der Schule oder anderswo waren. 180 Kinder wurden bei Angriffen auf Schulen getötet; etwa 60 Schulpersonalmitglieder wurden entführt und 14 getötet; laut Berichten, die von den Vereinten Nationen verifiziert wurden, seien auch mehr als 70 Schulen angegriffen worden.

Im Jahr 2021 hatten über eine Million Kinder Angst, zur Schule zurückzukehren, und im Jahr 2020 wurden aufgrund von Angriffen etwa 11.500 Schulen geschlossen, berichtete der Policy Weekly von Nextier.

Schnelle Alarmsysteme vonnöten

Insbesondere betont der Unicef-Bericht, dass nur 37 Prozent der Schulen in zehn Bundesstaaten über schnelle Alarmsysteme verfügen, um Bedrohungen wie Angriffe auf Schulen zu erkennen. „Heute, wenn wir über diese Tragödie und andere jüngste Entführungen nachdenken, wird deutlich, dass unsere Bemühungen, die Zukunft unserer Kinder zu schützen, erweitert werden müssen,“ sagt Cristian Munduate, der Vertreter von Unicef in Nigeria.

Unicef Nigeria fordert die Regierung, Partner und die internationale Gemeinschaft auf, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, um „sicherzustellen, dass alle Schulen in allen Bundesstaaten über die Ressourcen und Instrumente verfügen, um die Mindeststandards für sichere Schulen vollständig umzusetzen.“ Dabei solle ein Schwerpunkt auf die am stärksten gefährdeten Regionen gesetzt werden.

Zusätzlich soll die „Fortführung der Bildung und des Lernens gewährleistet werden, falls Schulen geschlossen werden müssen, durch verschiedene Lernwege wie Radioprogramme, Fernsehsendungen und digitale Plattformen wie das Nigeria Learning Passport.“

(sir - fc)

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16. April 2024, 15:50