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Die Fassade der Basilika im Kidron-Tal zwischen Altstadt und Ölberg Die Fassade der Basilika im Kidron-Tal zwischen Altstadt und Ölberg 

Israel: „Basilika aller Nationen“ wird 100 Jahre alt

Zwei große Kirchen im Heiligen Land feiern in diesen Tagen ihr 100-jähriges Bestehen.

Am Freitagabend erinnerten die Franziskaner in der Jerusalemer Getsemani-Basilika - auch „Basilika aller Nationen“ genannt - an das Weihejubiläum. Zwei Tage zuvor fand eine Festmesse in der Verklärungs-Basilika auf dem Berg Tabor in Galiläa statt.

Die beiden Kirchen, die zu den bekanntesten und meistbesuchten christlichen Stätten im Heiligen Land zählen, waren nach dem Ersten Weltkrieg auf den Fundamenten früherer, zerstörter Gotteshäuser wiedererrichtet worden. Beide wurden vom italienischen Architekten Antonio Barluzzi (1884-1960) entworfen, der später für die Franziskaner-Kustodie auch weitere Kirchen und Kapellen im Heiligen Land plante.

Der Berg Tabor in Nordisrael
Der Berg Tabor in Nordisrael

Zwei der meistbesuchten Kirchen des Heiligen Landes

Zum Kirchweih-Jubiläum wurde in beiden Basiliken eine Ausstellung eröffnet, die auf Schautafeln die religiöse Bedeutung der Orte, ihre Architektur, den historischen Kontext und archäologische Befunde darstellt. Die Festgottesdienste wurden vom Generalminister des Franziskanerordens, dem Italiener Massimo Fusarelli, geleitet, der derzeit seine Jerusalemer Kustodie besucht.

Die „Basilika aller Nationen“ im Jerusalemer Kidron-Tal am Fuß des Ölbergs erinnert an die Stätte, wohin Jesus sich nach dem Letzten Abendmahl zurückzog, wo er in Todesangst betete, bevor er verhaftet, zu Pontius Pilatus geführt und gekreuzigt wurde. Das Gotteshaus ist mit dunklen Farben, violetten Alabasterfenstern und Mosaiken mit Blau- und Goldtönen gestaltet, um die Stimmung von Nacht und Todesangst einzufangen. Den Beinamen „Kirche aller Nationen“ erhielt sie, weil sie mit Kirchengeldern aus zwölf Nationen gebaut wurde.

Fusarelli
Fusarelli

Sich von den Schatten nicht überwältigen lassen

Diese Basilika der Todesangst lasse uns „in die Schatten eintreten, in die Dunkelheit der Agonie Jesu; aber das wenige Licht, das durchdringen kann, erinnert uns daran, dass es einen Spross gibt, der wie eine Wurzel in der ausgedörrten Erde wachsen kann“, sagte Fusarelli in seiner Predigt.

Man könne sich „von der Dunkelheit und den Schatten überwältigen lassen, wir können resignieren oder nach menschlichen Erklärungen für das suchen, was passiert“. Aber die Franziskaner seien an diesem Ort und im Land, um durch ihr Gebet, ihr Leben, ihren Dienst und ihre Aufgaben immer wieder neues Leben und neues Wachstum zu ermöglichen.

(kap – sk)
 

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21. April 2024, 10:23