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Gläubige in Nairobi in der Osternacht Gläubige in Nairobi in der Osternacht  

Afrika: Interreligiöser Dialog für eine versöhnte Gesellschaft

Religionen können und müssen eine größere Rolle beim Aufbau einer Kultur des Friedens, der Versöhnung und der Geschwisterlichkeit spielen. Dabei soll künftig auch mehr Gewicht auf den Dialog mit traditionellen Stammesreligionen gelegt werden. Diese Botschaft kommt von den Koordinatoren der afrikanischen Bischofskommissionen für den Interreligiösen Dialog, die vom 9. bis 10. April in Nairobi zu einem Workshop zusammengetreten sind.

Bildung und Engagement im interreligiösen Dialog könnten zur Erreichen dieses Ziels einer befriedeten Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen, zeigten sich die Teilnehmer an dem Workshop in einer abschließenden Mitteilung überzeugt. Dabei gelte es, die „Vielfalt des afrikanischen Kontinents“ anzuerkennen: „Unsere religiösen, sozialen und kulturellen Werte betonen Beziehungen, Gastfreundschaft, Solidarität, Geselligkeit und die Einbeziehung aller religiösen Ideen und Weltanschauungen (vgl. Africae Munus, 92; Ecclesia in Africa, 42-43). Diese angeborene religiöse Veranlagung des afrikanischen Volkes kann als gemeinsame Grundlage für den Aufbau einer Kultur des Friedens mit allen Männern und Frauen dienen“, so das Abschluss-Statement.

Die Kirche betrachte die „moralischen und religiösen Werte der afrikanischen Traditionen mit großem Respekt", heißt es in dem Schreiben weiter. Der interreligiöse Dialog stelle jedoch ein wirksames Mittel dar, „um die Unwissenheit über andere religiöse Traditionen zu beseitigen, den gegenseitigen Respekt zu fördern und die Werte zu bewahren, die die religiöse und kulturelle Vielfalt und die Würde jedes Menschen fördern".

Polarisierungen gegensteuern

Sorge bereite in diesem Zusammenhang die „zunehmende Polarisierung, die Spannungen, die Konflikte und die religiöse Radikalisierung in einigen afrikanischen Ländern, vor allem in West-, Zentral- und Ostafrika, die auf verschiedene Faktoren, einschließlich sozioökonomischer und politischer Faktoren, zurückzuführen“ seien. Diese Situationen verschlimmerten sich einerseits, während andererseits die Religion durch einige Gruppen instrumentalisiert werden, so die Feststellung der kirchlichen Verantwortungsträger. Dies schwäche die Möglichkeit, einen „konstruktiven interreligiösen Dialog“ zu fördern. Die Kirche sehe es jedoch weiterhin als ihre Aufgabe, für einen solchen einzustehen, so die Verfasser des Schreibens, die sich in diesem Zusammenhang zum Einsatz bei mehreren Aktionsbereichen verpflichteten.

Selbstverpflichtung der Teilnehmer

Dies sei zum Einen, „die Diskussion über die Merkmale des afrikanischen kulturellen Umfelds und der afrikanischen Identität fortzusetzen, die einen konstruktiven interreligiösen Dialog ermöglichen, der vom Licht des Evangeliums und der lehramtlichen Lehre der Kirche geleitet“ werde, und dann noch, „die Bedeutung des interreligiösen Dialogs in einem pluralistischen Umfeld zu betonen“, indem eine Art von Bildung gefördert werde, „die offen ist für Synergien und für die neuen Herausforderungen unserer Zeit“ und „die isolationistische Haltungen“ ablehne, die „intrareligiöse und interreligiöse Spannungen und Konflikte erzeugen“. Als dritten Punkt führen die Verfasser an, dass breite gesellschaftliche Gruppen - darunter politische Entscheidungsträger, religiöse Führer, Nichtregierungsorganisationen, Frauen und junge Menschen - in „innovative interreligiöse Strategien“ eingebunden werden sollten, die den Dialog „auf lokaler, nationaler und kontinentaler Ebene fördern“. Als vierten Aktionspunkt verpflichten sich die Verfasser des abschließenden Schreibens dazu, „verschiedene Möglichkeiten zu erkunden, die die unterschiedlichen Formen des interreligiösen Dialogs fördern können“.

Mit Unterstützung des Vatikans organisiert

Das Treffen stand unter dem Titel „Das Christentum im Dialog mit dem Islam und den traditionellen afrikanischen Religionen (ATR): Herausforderungen und Chancen“. Teilgenommen haben neben den Koordinatoren der Bischofskommissionen für den interreligiösen Dialog auch in diesem Bereich tätige pastorale Mitarbeiter des gesamten afrikanischen Kontinents, bei der Organisation halfen das Dikasterium für Interreligiösen Dialog und die Apostolische Nuntiatur in Kenia.

(vatican news - cs)

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11. April 2024, 13:25