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Erzbischof Tadeusz Wojda von Gdansk (Danzig) Erzbischof Tadeusz Wojda von Gdansk (Danzig) 

Danziger Erzbischof Wojda neuer Vorsitzender von Polens Bischöfen

Der Danziger Erzbischof Tadeusz Wojda (67) ist neuer Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz. Bei ihrer Vollversammlung in Warschau wählten die rund 90 stimmberechtigten Bischöfe Wojda am Donnerstag zum Nachfolger von Erzbischof Stanislaw Gadecki (74). Laut Statut musste der bisherige Vorsitzende nach zwei fünfjährigen Amtszeiten den Vorsitz abgeben.

„Das ist eine große Herausforderung, ich habe nicht erwartet, dass ich trotz meiner kurzen Erfahrung als Bischof - sieben Jahre - gewählt werden würde. Es ist ein Vertrauensvorschuss, und ich werde versuchen, ihn in Zusammenarbeit mit der gesamten polnischen Bischofskonferenz, die die Kirche in Polen leitet, nicht zu enttäuschen“, sagte er in seiner ersten Erklärung vor sagte er in seiner ersten Erklärung vor den Medien.

Vertrauensvorschuss

Als eine seiner Prioritäten nannte er die Schaffung einer synodalen Kirche als eine von Papst Franziskus übertragene Aufgabe. „Dies ist ein langer Prozess, der die Zusammenarbeit mit den Laien erfordert, die weiter einbezogen werden müssen. Wir haben auch gesellschaftliche Herausforderungen, die mit der Familie, der Jugend, der Katechese und den Beziehungen zwischen Kirche und Staat zu tun haben“, fügte Erzbischof Wojda hinzu.

Wer ist der neue Mann an der Spitze des polnischen Episkopats? Ein Audio-Dossier von Radio Vatikan

Gesellschaftliche Herausforderungen

Auf die Frage nach dem Beitrag, den die Kirche in Polen für die Kirche in Europa und in der Welt leisten kann, antwortete er, dass die Kirche eins, katholisch und universal sei. „Andererseits ist der Ausdruck der Teilkirche die Ortskirche, die den Reichtum der Kultur, der Tradition und der Geschichte in sich birgt. Jede Ortskirche bringt diesen Reichtum in die Gesamtkirche ein“, so der neue Vorsitzende des polnischen Episkopats.

Wojda, geboren am 29. Januar 1957 nahe der Stadt Kielce im Südosten Polens, gehört dem Orden der Pallottiner an. Bevor er 2021 Erzbischof in der Ostseestadt Danzig (Gdansk) wurde, war er knapp vier Jahre lang Erzbischof im nordostpolnischen Bialystok. Bekanntheit erlangte der promovierte Missionswissenschaftler vor allem durch seinen vehementen Einsatz für traditionelle Familienwerte.

Lange am Vatikan tätig

Der neue Bischofskonferenz-Vorsitzende wurde 1983 zum Priester geweiht. 1984 ging er zum Weiterstudium nach Rom, das er 1989 mit einer Doktorarbeit über die Missionstheologie aus Münster und der belgischen Stadt Löwen abschloss. Von 1990 bis 2017 arbeitete er in der damaligen Kongregation für die Evangelisierung der Völker; 2012 war er vom Papst zum Untersekretär der Kurieneinrichtung ernannt worden.

Erzbischof seit 2017

Am 12. April 2017 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof und Metropoliten von Bialystok. Im Jahr 2021 wurde Erzbischof Wojda von Papst Franziskus zum Metropoliten von Gdansk ernannt. Das Bischofsmotto von Erzbischof Wojda sind die Worte aus dem Evangelium nach Markus (13,10): „Oportet praedicari Evangelium“ (Allen Völkern muss zuerst das Evangelium verkündet werden).

Höhe- und Tiefpunkte im Vorsitz der Bischofskonferenz für Gadecki

Gadecki, seit 2002 Erzbischof von Posen (Poznan), hatte zehn Jahre lang der Bischofskonferenz vorgestanden und war zuvor seit 2004 deren Vize-Vorsitzender. Zu seinen schwierigsten Amtshandlungen zählte er am Mittwoch vor den Bischöfen unter anderem seinen Brief an Patriarch Kyrill I. nach Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und den „Brief der brüderlichen Sorge“ von 2022 an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, wegen des Reformprojekts „Synodaler Weg“. Manche Beschlüsse des deutschen Gremiums widersprächen dem Evangelium, protestierte Gadecki damals.

Als „freudigste Ereignisse“ in seiner Amtszeit bezeichnete Gadecki zuerst die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in Polen und die Hilfe für das von Russland angegriffene Nachbarland; danach das „Verbot eugenischer Euthanasie“. Damit meint er die Entscheidung des polnischen Verfassungsgerichts von Oktober 2020, die den Passus im Abtreibungsgesetz für verfassungswidrig erklärte, der Schwangerschaftsabbrüche bei einer schweren Fehlbildung oder Krankheit des Fötus erlaubte. Erfreut haben ihn nach eigenen Worten auch die Feier zum 1050. Jahrestag der Taufe Polens und die Einführung des „Tages des Judaismus“.

Auch neuer Vize

Polens Bischöfe wählen an diesem Donnerstag auch ihren neuen Vizevorsitzenden. Erzbischof Marek Jedraszewski (74) aus Krakau scheidet aus dieser Position aus, weil das Statut nach zwei Amtszeiten keine weitere zulässt.

(vatican news/kap - cs)

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14. März 2024, 12:06