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Ein palästinensisches Kind sitzt in den Trümmern einer Moschee, die bei israelischen Angriffen in Deir El-Balah im Zentrum des Gazastreifens zerstört wurde, am 2. März 2024, inmitten der anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und der militanten Gruppe Hamas. (Foto: AFP) Ein palästinensisches Kind sitzt in den Trümmern einer Moschee, die bei israelischen Angriffen in Deir El-Balah im Zentrum des Gazastreifens zerstört wurde, am 2. März 2024, inmitten der anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und der militanten Gruppe Hamas. (Foto: AFP)  (AFP or licensors)

Nahost: Kirchenführer verurteilen Angriff auf Hilfskonvoi

Als „ungerechtfertigten Angriff auf unschuldige Zivilisten“ haben Patriarchen und Oberhäupter der christlichen Kirchen in Jerusalem die Katastrophe rund um einen Hilfskonvoi im Gazastreifen verurteilt. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung forderten sie einen „langen und sofortigen Waffenstillstand“.

Dabei beriefen sich die Kirchenführer auf nicht näher genannte Augenzeugen des Vorfalls. Demnach hätten israelische Soldaten am Donnerstagmorgen das Feuer auf eine palästinensische Menschenmenge eröffnet, die im nördlichen Gazastreifen Lebensmittel entgegennehmen wollte. Am Donnerstag hatten ein Arzt des al-Shifa-Krankenhauses und Augenzeugen berichtet, dass israelische Soldaten in Gaza-Stadt im Norden der palästinensischen Enklave auf eine hungrige Menschenmenge geschossen hätten, die zu den Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern geeilt war.

Die islamistische Terrorgruppe Hamas wirft Israels Armee vor, bei Ankunft des Hilfsgüterkonvois mindestens 100 Menschen gezielt getötet zu haben. Hunderte weitere seien verletzt worden. Das israelische Militär stellt den Vorgang indes völlig anders dar: Einen solchen Angriff habe es nicht gegeben. Stattdessen hätten Plünderungen und Panik zu einer bedrohlichen Situation mit etlichen Toten geführt. Die USA, ein treuer Verbündeter Israels, forderten nach der Tragödie vom Donnerstag „Antworten“ von der Regierung Benjamin Netanjahus und riefen zu einer „gründlichen Untersuchung“ auf.

Forderung eines Waffenstillstands

Die Vertreter der Kirchen in Jerusalem riefen die Kriegsparteien auf, „eine Vereinbarung über einen langen und sofortigen Waffenstillstand zu treffen, der eine schnelle Lieferung humanitärer Hilfe nach Gaza-Stadt ermöglicht, sowie eine Vereinbarung über die Freilassung der Gefangenen und der Gefangenen“. Sie gedachten aller „Unschuldiger, die unter dem Krieg leiden“ und übermittelten „besondere Gebete an die christlichen Gemeinden in Gaza, die unserer pastoralen Verantwortung unterliegen“.

Gemeint sind die 800 Christen, die seit fünf Monaten in der orthodoxen Kirche St. Porphyrius und der katholischen Kirche der Heiligen Familie in Gaza Zuflucht gesucht haben. „Wir drücken auch unsere Solidarität mit dem Personal und den Freiwilligen des von Anglikanern geleiteten Ahli-Krankenhauses und den von ihnen betreuten Patienten aus“, heißt es in der Erklärung. „Unsere letzte Hoffnung (...) ist, dass diese Gespräche zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in diesem Land führen, in dem unser Herr Jesus Christus zuerst sein Kreuz in unserem Namen getragen hat. Möge Gott uns dann all seine Gnade schenken, wenn wir nach der Erfüllung dieser hoffnungsvollen Vision zu Ostern suchen“, heißt es in der Erklärung weiter.

(vatican news/kna – pr)
 

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02. März 2024, 15:20