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SCEAM-Bischofsversammlung in Accra/Ghana (Archivbild von 2022) SCEAM-Bischofsversammlung in Accra/Ghana (Archivbild von 2022) 

Ghana: Immer mehr Priester, immer weniger Gläubige

Trotz steigender Priesterzahl sinkt der Anteil an Katholiken in der Gesellschaft Ghanas. Dafür macht der Weihbischof von Accra, John Kobina Luis, vor allem den mangelnden Evangelisierungseifer der Priester in dem westafrikanischen Land verantwortlich. Er äußerte sich bei der Eröffnung der Theologischen Woche des St. Peter-Seminars in Cape Coast am Montag.

Viele Priester täten kaum etwas dafür, die ihnen zugewiesenen Gemeinschaften zu vergrößern, bedauerte der Weihbischof in seiner Grundsatzrede. „Die Anzahl der Priester hat sich in den letzten 40 Jahren verdoppelt, während die katholische Bevölkerung schwindet“, sagte er. Insgesamt hat sich die Gesamtbevölkerung in Ghana in den letzten Jahrzehnten stark vergrößert, Statistiken sprechen von einem Anstieg von über 400 Prozent in etwa 60 Jahren von gut sechs Millionen auf heute über 33 Millionen Einwohner. Der Schwund der katholischen Bevölkerung - wenn auch der Anteil von Christen in der Gesellschaft insgesamt ansteigt - bereitet den Bischöfen des Landes schon länger Sorgen. So schrieben sie in einer Botschaft zum Advent 2022 von einer „alarmierenden" Situation. In den letzten Jahren hätte sich ein Abwärtstrend ergeben „von 15,1 Prozent in der Erhebung des Jahres 2000, zu 13.1 Prozent in der Erhebung von 2010, mit einem weiteren Abstieg auf 10 Prozent in der Erhebung von 2021."

„Das ist in der Tat ein verstörender Trend für unsere Kirche. Die Statistiken zeigen auf, dass wir, wenn der Abwärtstrend mit der aktuellen Rate von 3.1 Prozent pro Dekade weitergeht, bis 2060 vollkommen an Boden verlieren könnten", so die Bischöfe in ihrer damaligen Weihnachtsbotschaft.

„Mission ist keine Nebensache“

Er sei jedenfalls davon überzeugt, dass die Mission im Mittelpunkt der Ausbildung zukünftiger Priester stehen sollte, da der priesterliche Dienst ohne Mission nicht existieren könne, so Weihbischof John Kobina Luis in seiner Rede. „Wir müssen an die Mission denken. Die Mission kann nicht länger nur eine bloße Nebensache in der Ausbildung künftiger Priester sein“. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Ein synodaler Ansatz für die Priesterausbildung: Entwicklung neuer und kreativer Wege für den Dienst in Ghana“. Priester müssten Leidenschaft dafür entwickeln, neue Seelen für Christus zu gewinnen. Dabei müsse auch die Ausbildung unterstützend eingreifen, besonders dann, wenn es sich bei den künftigen Priestern um eher introvertierte Kandidaten handele.

Raus aus der Komfortzone

„Wir sollten daraufhin ausgebildet werden, dass wir, wenn wir da draußen sind, Feuer und Flamme dafür sind, die Menschen zugehörig zur Kirche fühlen zu lassen.“ Dabei sei auch die Unterstützung von entsprechend ausgebildeten Laien unabdingbar, so der Weihbischof, der im Februar vergangenen Jahres in sein Amt gekommen ist.

Auch die Ausbilder müssten aus ihrer „Komfort-Zone“ ausbrechen und den Kandidaten in den Seminaren Jesus-orientiertes Missionsbewusstsein vermitteln. Wenn Priesterkandidaten den göttlichen Ursprung ihrer Berufung bei ihrer Ausbildung verstünden, „dann werden sie das Priestertum nicht als Karriere, sondern wirklich als Ruf von Gott verstehen“.

(aciafrica - cs)

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15. März 2024, 09:58