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Präsident Ferdinand Marcos Jr. bei einer Veranstaltung im Januar Präsident Ferdinand Marcos Jr. bei einer Veranstaltung im Januar  (AFP or licensors)

Philippinen: Bischöfe kritisieren geplante Verfassungsreform

Die katholischen Bischöfe der Philippinen haben die Vorschläge zur Überarbeitung der Verfassungscharta stark kritisiert. Von dem Komitee, das die Initiative gestartet hatte, forderte die Bischofskonferenz eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema.

„Die Volksinitiative zur Änderung der Verfassung ist geschmacklos“, kommentierte der Vorsitzende der Konferenz, Bischof Pablo Virgilio David, die Unterschriftenkampagne zur Änderung der Verfassung von 1987. Die Initiative wird von Ferdinand Martin Romuáldez, dem Sprecher des Repräsentantenhauses und Verbündeten des amtierenden Präsidenten, unterstützt.

Änderungsentwurf sieht Einkammernsystem vor

Die Bischöfe der philippinischen Bischofskonferenz CBCP sagten gegenüber Medien in einer virtuellen Sitzung, „die Änderung der Verfassung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn diese Charta ist das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen des philippinischen Volkes“. Die Verfassung der Philippinen wurde 1987 ratifiziert, als das Land nach der Diktatur und dem Kriegsrecht des ehemaligen Präsidenten Ferdinand Marcos Sr. zur Demokratie zurückkehrte.

Die Bischöfe äußerten schwere Bedenken gegenüber dem Reformvorhaben, den Kongress allein über Gesetze abstimmen und über Änderungen entscheiden zu lassen, während der Senat seine Rolle als „gleichberechtigte Kammer“ verlieren würde. Damit würde das System in ein Einkammernsystem umgewandelt werden. Die Bischöfe sehen darin eine Gefahr für die Demokratie. 

Bischöfe planen Angebote zu politischer Bildung

„Wir möchten in unseren Pfarreien und kirchlichen Gemeinden Gespräche, Diskussionen und eingehende Studien anstoßen, insbesondere dort, wo es noch Absichten gibt, die auf eine Änderung der Charta in irgendeiner Form drängen", so Bischof David. Wenn es an Aufklärung und öffentlichem Bewusstsein für dieses Thema mangele, „wird das Volksbegehren etwas irreführend sein“, mahnte er und schlug vor, die Angelegenheit auf synodaler Ebene zu behandeln, „sowohl innerhalb der katholischen Kirche als auch im Geiste der Ökumene und des interreligiösen Dialogs“.

Bischof Pablo Virgilio David (links im Bild) bei einer Pressekonferenz
Bischof Pablo Virgilio David (links im Bild) bei einer Pressekonferenz

Mylo Hubert Vergara, Vizepräsident der CBCP, betonte die Notwendigkeit, besonders junge Menschen über dieses Thema aufzuklären: „Wenn es um Wahlen oder politische Entscheidungen geht, müssen junge Menschen wissen, was passiert, damit sie die richtige Einstellung entwickeln können, um die richtigen Entscheidungen zu treffen“.

Schließlich geben auch Gerüchte über korrupte Praktiken Anlass zur Sorge, denn in mehreren Regionen des Landes wird behauptet, dass die Initiatoren der Petition den Unterzeichnern finanzielle Unterstützung versprechen.

(fides – vn)

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06. Februar 2024, 14:09