Suche

Türkische Frauen vor einem zusammengestürzten Gebäude in Kahramanmaras, Februar 2023 Türkische Frauen vor einem zusammengestürzten Gebäude in Kahramanmaras, Februar 2023  (ANSA)

Naher Osten: Situation ein Jahr nach Erdbeben weiter prekär

Auch ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei sind zahlreiche Menschen auf Hilfe angewiesen. Besonders schlimm ist die Situation in Syrien, wo es zudem immer wieder zu Kampfhandlungen kommt.

Die Situation im syrischen Erdbebengebiet sei äußerst schwierig, wie zahlreiche Hilfsorganisationen am Donnerstag in Aussendungen betonten. Schon vor dem Erdbeben hätten mehr als vier Millionen Menschen in der Gegend um Aleppo, Latakia und Hama humanitäre Unterstützung gebraucht. In den Bürgerkrieg platzte das Erdbeben. Viele Vertriebene hätten innerhalb kurzer Zweit zum zweiten Mal alles verloren. Seit Oktober 2023 kommt es zudem in Teilen des syrischen Erdbebengebieten wieder zu Kampfhandlungen, die die Erdbebenopfer bedrohen. 12.000 Menschen im Nordwesten Syrien wurden vertrieben, zahlreiche Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Wasserversorgungssysteme beschädigt.

Auch in der Gegend um die syrische Stadt Aleppo sei die Situation weiterhin dramatisch. „Familien mit Kindern, aber auch ältere Personen benötigen auch ein Jahr nach der Bebenkatastrophe noch dringend Hilfe", betonte Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von "Jugend Eine Welt", in einer Aussendung. „Artilleriebeschuss und Luftangriffe stehen leider noch immer auf der Tagesordnung, und verhindern, dass die Menschen die Hilfe bekommen, die sie brauchen“, schildert Maria Katharina Moser, Direktorin der Evangelischen Diakonie Österreich die Lage vor Ort.

Trotz des begonnenen Wiederaufbaues, der Jahre dauern werde, wohnte viele Betroffene nach wie vor in Notunterkünften, die für eine Langzeit-Nutzung gar nicht ausgelegt seien und kaum Schutz vor Kälte, Nässe und Überschwemmungen böten, betont Andreas Knapp, Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich.  „Sehr viele Menschen sind noch immer in Notunterkünften, wie Containern oder Zelten, untergebracht. Zerstörte Wasser- und Abwasserleitungen sind vielerorts noch nicht wiederhergestellt", so Kapp. Zudem fehle es an sauberem Wasser, Lebensmitteln, Hygieneartikeln und im Winter vor allem auch an warmer Kleidung und Heizmöglichkeiten, Sanitäranlagen und ausreichender medizinischer Versorgung.

Die Hilfswerke, darunter Caritas, Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Diakonie und andere, baten im Rahmen der Aktion „Nachbarn in Not“ um weitere Spenden. „Viele der Projekte laufen auch 2024 weiter, da der Bedarf an Hilfe nach wie vor sehr groß ist", erinnert Andreas Knapp.   

(kap – ww) 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. Februar 2024, 12:51