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Die Kirche Santa Maria im Istanbuler Stadteil Sariyer, wo ein Gläubiger von Attentätern erschossen wurde Die Kirche Santa Maria im Istanbuler Stadteil Sariyer, wo ein Gläubiger von Attentätern erschossen wurde  (ANSA)

Türkei: IS bekennt sich zum Anschlag, Verdächtige verhaftet

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat sich zu dem Attentat auf eine Kirche in Istanbul am vergangenen Sonntag bekannt. Türkische Behörden melden die Verhaftung von zwei Verdächtigen. Beide sollen laut Polizei zum IS gehören.

Im Fall des Attentats auf eine Kirche in Istanbul während des Sonntagsgottesdienstes, bei dem ein Gläubiger zu Tode kam, hatte die türkische Polizei am Sonntagabend die Verhaftung zweier Verdächtiger bekanntgegeben. Es handelt sich demnach um einen Tschetschenen mit russischem Pass sowie einen Tadschiken. Laut türkischem Innenministerium sind beide mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ verbunden. Im Internet reklamierte der IS das Attentat für sich: „Zwei Kämpfer des Islamischen States haben eine christliche Kirche angegriffen, während die Ungläubigen ihren eigenen Riten folgten“. Die türkischen Behörden haben sich hierzu noch nicht geäußert. Es wäre die erste Attacke des IS auf türkischem Boden seit einem Angriff an Neujahr 2017.

Bizetti: „Christenfeindliche Attacke“ 

Während der Sonntagsmesse in der Kirche Santa Maria in Sariyer waren zwei bewaffnete Männer in das Gotteshaus eingedrungen und hatten Schüsse von sich gegeben. Als ein Gläubiger dagegen protestierte, wurde er von den Angreifern erschossen. Der Apostolische Vikar von Anatolien, Paolo Bizetti, bezeichnete den Angriff als christenfeindliche Attacke: „Ich habe das Video des Angriffes gesehen. Wie mir scheint, handelt es sich dabei um ein antichristliches Attentat mit religiöser Grundierung. Es handelt sich um ein Attentat gegen eine christliche Minderheit, eine der vielen, die es in der Türkei und im Nahen Osten gibt.“ In der Türkei seien die Christen seit Jahrzehnten die „größte Zielscheibe“ von Angriffen.

Papst Franziskus hatte den Angriff während seines Mittagsgebets am Sonntag scharf verurteilt. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus, hat sich in einem Schreiben zu den Angriffen geäußert: „Niemand darf zulassen, dass die Angst über den sozialen Frieden siegt und das harmonische Zusammenleben der Religionsgemeinschaften im Lande zerstört“, erklärte der Patriarch. Er hatte sich unmittelbar nachdem er die Nachricht über das Attentat erhalten hatte  an den Apostolische Vikar von Istanbul, Bischof Massimiano Palinuro gewandt und den Hinterbliebenen sowie der gesamten Gemeinde seine und der Kirche Unterstützung und tief empfundenes Beileid ausgedrückt.

(sir – ww) 

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29. Januar 2024, 10:45