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Militär überwacht den Eingang zur Sporthalle nach dem Anschlag vom 3. Dezember Militär überwacht den Eingang zur Sporthalle nach dem Anschlag vom 3. Dezember  (AFP or licensors)

Philippinen: Polizei sucht nach Anschlag Verdächtige

Nach dem islamistischen Bombenanschlag bei einem Gottesdienst in der Stadt Marawi suchen die Behörden weiter nach den Attentätern. Die Polizei fahnde inzwischen nach vier „Personen von Interesse“, teilte ein Polizeisprecher laut Nachrichtensender GMA News am Dienstag mit.

Zwei der Verdächtigen hätten Verbindungen zu einer lokalen Terrorgruppe. Die Behörden untersuchten außerdem die Angaben der Terrormiliz Islamischer Staat und der Gruppierung Maute, die sich zu dem Anschlag bekannte.

Der Anschlag hatte sich während eines Adventsgottesdienstes in einer Sporthalle an der Mindanao State University ereignet. An der Messe nahmen Studenten, Dozenten, Universitätsmitarbeiter und andere Gläubige teil. Vier Menschen wurden bei dem Anschlag getötet und mehr als fünfzig verletzt. Mehrere Verletzte befänden sich in einem kritischen Zustand, berichtet Diözesanbischof Edwin de la Pena y Angot.

„Sie haben uns mitten ins Herz getroffen“

Der Angriff habe unter Christen und auch Muslimen Fassungslosigkeit und großen Schmerz ausgelöst, so der Bischof. „Sie haben uns mitten ins Herz getroffen, das heißt, während der Eucharistie, dem höchsten Moment unseres Glaubens. Es gibt jetzt viel Angst, aber der Glaube begleitet uns und gibt uns Halt“, sagte de la Pena. Dennoch wurden die zum Fest Mariä Empfängnis am 8. Dezember üblichen Prozessionen vorsichtshalber abgesagt. Der Anschlag sei ausgerechnet während der Mindanao-Friedenswoche erfolgt, in der öffentliche Demonstrationen, Dialogtreffen und Gebete für den Frieden stattfanden, berichtete der Bischof.

Forderung nach mehr Sicherheit und Schutz für Christen

Der Präsident der philippinischen Caritas, Bischof Jose Colin Bagafaro, forderte mehr Sicherheit und Schutz für christliche Versammlungen. „Es müssen gezielte Anstrengungen unternommen werden, um eine Wiederholung derartiger gewalttätiger Vorfälle zu verhindern und das Grundrecht auf Gottesdienste ohne Angst vor irgendjemandem zu schützen“, erklärte Bischof Jose Colin Bagaforo. Er rief die Regierung, Religionsvertreter und die Gesellschaft zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf, „um ein Umfeld des Friedens zu fördern“.

Mindanao ist die zweitgrößte Insel der Philippinen und seit Jahrzehnten Schauplatz islamistischer Gewalt. 2017 wurde die Stadt Marawi von Terroristen des „Islamischen Staates“ besetzt und konnte erst nach fünf Monaten von der philippinischen Armee befreit werden. Damals besetzten die Terroristen auch die katholische Kathedrale der Stadt und nahmen mehrere Gottesdienstbesucher als Geiseln.

(kap – vn)

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05. Dezember 2023, 15:31