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Beten für festgenommene Kirchenleute kommt in Nicaragua einer Straftat gleich Beten für festgenommene Kirchenleute kommt in Nicaragua einer Straftat gleich   (AFP or licensors)

Nicaragua: Immer mehr Kirchenvertreter in Haft

In Nicaragua sind am Donnerstag erneut ranghohe katholische Geistliche festgenommen worden. Die Polizei verhaftete den Generalvikar und den Schatzmeister der Hauptstadt-Erzdiözese Managua, Carlos Aviles und Héctor Treminio.

Beide hatten örtlichen Quellen zufolge davor für Bischof Rolando José Álvarez Lagos von Matagalpa gebetet, der im Gefängnis eine 26-jährige Haftstrafe absitzt. Der Bischof wurde ohne ordnungsgemäßes Verfahren wegen angeblicher Verschwörung, Verbreitung falscher Nachrichten, Behinderung der Justiz und Missachtung der Behörden verurteilt.

Insgesamt wurden in der zu Ende gehenden Woche sechs Priester in Nicaragua verhaftet. Bereits am 20. Dezember hatte die Polizei einen weiteren Bischof festgenommen, Isidoro del Carmen Mora Ortega von Siuna. Nach Angaben der lokalen Presse wurde auch er verhaftet, weil er während einer Predigt öffentlich für Bischof Álvarez gebetet hatte. Zusammen mit Mora verhaftete die Polizei zwei Seminaristen.

Das sandinistische Regime unter Daniel Ortega geht seit Jahren gezielt gegen die Kirche, aber auch gegen Nichtregierungsorganisationen vor. Die schwere innenpolitische Krise in Nicaragua begann 2018, als Pläne für Steuererhöhungen und Rentenkürzungen eine landesweite Protestwelle auslösten. Die Regierung ließ die Demonstrationen mit brutaler Gewalt niederschlagen. Pfarrer und Bischöfe öffneten ihre Kirchen, um Demonstranten Schutz zu gewähren.

(vatican news / kna – gs)

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29. Dezember 2023, 14:26