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Indische Christen am Allerseelen-Tag auf einem Friedhof in Mumbai Indische Christen am Allerseelen-Tag auf einem Friedhof in Mumbai  (ANSA)

Indisches Gericht ordnet Rückgabe indigener Kinder an Eltern an

Das Oberste Gericht im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh hat die Regionalregierung aufgefordert, 16 angeblich zum Christentum konvertierte indigene Kinder wieder ihren Eltern zu übergeben. Die Schüler waren von den Behörden zwangsweise aus einem von einer multireligiösen Organisation geführten Wohnheim in staatliche Unterkünfte gebracht worden. Grund war, dass sie angeblich vom Hinduismus zum Christentum bekehrt worden seien.

Ein Sprecher des „Adivasi Sahayada Samiti“ (Rat für die Hilfe indigener Menschen) bestätigte am Donnerstag dem asiatischen Nachrichtendienst Ucanews die Rückkehr der Schüler zu ihren Eltern.

Die Kinderschutzbehörde des Bundesstaates hatte am 25. Juli in dem Wohnheim wegen des Vorwurfs der Konvertierung eine Razzia vornehmen lassen. Am nächsten Tag wurden 30 der 73 Schüler zwangsweise in staatliche Obhut genommen. Nach Beschwerden der Eltern wurden 14 Schüler wieder aus dem staatlichen Gewahrsam entlassen, aber 16 weitere festgehalten.

Christen in dem von der pro-hinduistischen „Indischen Volkspartei“ regierten Madhya Pradesh beklagen laut Ucanews seit Langem, dass sie von radikalen Hindu-Gruppen ins Visier genommen würden. Von Kirchen geführte Schulen, Wohnheime und Waisenhäuser in den von indigenen Stämmen dominierten Gebieten seien immer wieder Ziel von Razzien, Anzeigen und Anklagen. Hinduistische Gruppen sähen in christlichen Missionseinrichtungen und Wohltätigkeitsorganisationen eine Fassade, um Stammesangehörige und Angehörige niedriger Kasten für das Christentum zu gewinnen.

(kap/kna - cs)

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03. November 2023, 12:29