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Der Mann der iranischen Menschenrechtlerin Narges Mohammadi mit einem Foto von sich und seiner Frau - die im Iran im Gefängnis ist Der Mann der iranischen Menschenrechtlerin Narges Mohammadi mit einem Foto von sich und seiner Frau - die im Iran im Gefängnis ist 

Friedensnobelpreis für iranische Menschenrechtlerin Mohammadi

Die iranische Menschenrechtlerin Narges Mohammadi bekommt den Friedensnobelpreis 2023. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt. Mohammadi ist derzeit wegen ihres Engagements für die Menschenrechte im Iran inhaftiert.

Der Friedensnobelpreis sei eine Ehrung für den mutigen und ungebrochenen Einsatz der 51-Jährigen sowie eine Anerkennung für die gesamte derzeitige Protestbewegung gegen die Unterdrückung im Iran, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen. „Wir hoffen, dass er eine Ermutigung ist, die Arbeit fortzusetzen."

Mohammadi, stellvertretende Vorsitzende des iranischen Zentrums für die Verteidigung der Menschenrechte (Defenders of Human Rights Center), wurde mehrfach inhaftiert und verurteilt. Derzeit sitzt sie im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran eine langjährige Haftstrafe ab. Im Zuge der Proteste nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im September 2022 in Polizeigewahrsam unter dem Motto „Frau - Leben - Freiheit" hatte Mohammadi unter anderem über Folter in iranischen Haftanstalten und sexuelle Übergriffe gegen weibliche Häftlinge berichtet.

Freilassung zu Preisannahme?

Reiss-Andersen appellierte an die iranische Regierung, Mohammadi freizulassen, damit sie die Ehrung im Dezember in Oslos persönlich entgegennehmen kann.


Mehr zu den Nobelpreisen

Der Friedensnobelpreis gilt als die angesehenste politische Auszeichnung der Welt. Er wurde 1901 erstmals vergeben an den Schweizer Henri Dunant und den französischen Pazifisten Frederic Passy; Dunant gründete das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Berühmte Träger des Friedensnobelpreises waren unter anderen Nelson Mandela (1993), Willy Brandt (1971), Barack Obama (2009), Mutter Teresa (1979) und Albert Schweitzer (1952). In diesem Jahr standen 351 Kandidatinnen und Kandidaten beziehungsweise Organisationen auf der Liste der möglichen Preisträger.

Von Montag bis Donnerstag wurden bereits die aktuellen Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur bekanntgegeben. Der Friedensnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in Norwegens Hauptstadt Oslo vergeben wird. Dotiert sind die die Auszeichnungen in diesem Jahr mit 11 Millionen Kronen (knapp 950.000 Euro). Die feierliche Übergabe findet am 10. Dezember statt, dem Todestag von Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896).

(kap/kna - sst)

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06. Oktober 2023, 12:24